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DOI: 10.1055/s-2004-831631
Propofol versus Midazolam/Pethidin zur Sedierung von älteren Hochrisikopatienten bei der ERCP
EINLEITUNG
Eine adäquate Sedierung ist die Voraussetzung zur Duchführung der ERCP, die aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmend bei älteren Patienten durchgeführt wird.
METHODIK
Es wurden 150 konsekutive Patienten ≥ 80 Jahre (mittleres Alter 84,6±7,9 Jahre) zur ERCP randomisiert entweder mit Propofol alleine (n=75) oder mittels Midazolam plus Pethidin (n=75) sediert. Die mittlere Dosis betrug für Propofol 322mg, für Midazolam/Pethidin 6,3mg bzw. 50mg.
Die Patienten befanden sich überwiegend in der ASA-Klasse III und IV. Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und EKG wurden kontinuierlich gemessen und die Sedierungseffizienz, Nebenwirkungsrate, Aufwachqualität und –zeit dokumentiert.
ERGEBNIS
Klinisch relevante Veränderungen der Vitalparameter traten in beiden Gruppen vergleichbar häufig auf. Ein kurzzeitiger Abfall der Sauerstoffsättigung (<90%) zeigte sich bei 8 Patienten in der Propofol und bei 7 Patienten in der Midazolam/Pethidin Gruppe. Ein Abfall des systolischen Blutdruckes unter 90 mmHg wurde bei 2 Patienten in der Propofol und bei einem Patient in der Midazolam/Pethidin Gruppe beobachtet.
Die Patiententoleranz zeigte sich in der Propofolgruppe mit 8.5±1.5 [6–10] im Vergleich zu 7.4±1.7 [4–10] in der Midazolam/Pethidin Gruppe (visuelle Analogskala) deutlich erhöht. Auch war die mittlere Aufwachzeit der Patienten unter Propofolsedierung mit 22±10 Minuten im Vergleich zu 31±13 Minuten unter Midazolam/Pethidin signifikant verkürzt mit einem darüber hinaus deutlich höheren Aufwachscore von 8.3±1.2 im Vergleich zu 6.1±1.1 unter Midazolam /Pethidin.
SCHLUSSFOLGERUNG
Auch bei älteren Patienten mit erhöhtem Sedierungsrisiko ist die Anwendung von Propofol im Vergleich zu Midazolam/Pethidin hinsichtlich Toleranz und Aufwachqualität überlegen, bei annähernd gleichem Nebenwirkungsspektrum.
Key words
Propofolsedierung - Ältere Hochrisikopatienten - ERCP