Z Gastroenterol 2004; 42 - P176
DOI: 10.1055/s-2004-831630

Kontrastmittelverstärkte Endosonographie zur Differenzierung fokaler Pankreasläsionen

S Faiss 1, U Wahnschaffe 2, M Zeitz 2
  • 1Med. Klinik I Gastroenterologie Charite Campus Benjamin Frankin
  • 2Medizinische Klinik I, Charite Campus Benjamin Franklin

Einleitung: Die Endosonographie ist ein sensitives Verfahren zur Diagnostik fokaler Pankreasläsionen. Eine Differenzierung zwischen malignen und benignen fokalen Läsionen ist jedoch häufig schwierig. In der vorliegenden Studie wurde daher untersucht, inwiefern durch den Einsatz von Ultraschall-Kontrastmitteln die endosonographische Differenzierung fokaler Pankreasläsionen verbessert werden kann.

Material und Methoden: 11 Patienten mit solitären Pankreasraumforderungen (n=5 Pankreaskarzinom, n=6 Pseudotumor bei chron. Pankreatitis) wurden nativ und nach i.v. Applikation eines Ultraschall-Kontrastmittels (1,5–2,5ml SonoVue®, Bracco International) endosonographiert (Olympus GIF-UCT 140, Aloka ProSound SSD–5000). Dabei wurde die Gefäßversorgung der Raumforderung sowie des umgebenden Pankreasgewebe mittels Farb- und Power-Doppler dargestellt. Verschiedene Kriterien der Kontrastmittelkinetik wurden dokumentiert.

Ergebnisse: Nach i.v. Applikation des Kontrastmittels konnte im Mittel nach 16 Sek. eine deutliche Signalanhebung des Dopplersignals beobachtet werden, die über eine mittlere Zeitspanne von 175 Sek. anhielt. Prinzipiell konnte durch diesen Effekt die parenchymatöse Durchblutung des Pankreas bei allen Patienten deutlich besser dargestellt werden. Alle Pankreasraumforderungen zeigten dabei eine zentrale Hypo- bzw. randständige Hyperperfusion, die zu einer verbesserten Abgrenzbarkeit der Läsionen führte. Bis auf zwei Patienten mit einem überproportional gesteigerten Dopplersignal im Randbereich der Läsion (beide Patienten mit einem Pankreaskarzinom), zeigten sich keine Unterschiede im Kostrastmittelverhalten zwischen den Patienten mit einem Pankreaskarzinom bzw. Patienten mit einer chron. Pankreatitis.

Zusammenfassung: Mittels der kontrastmittelverstärkten Farb- und Power-Doppler Endosonographie kann die Abgrenzbarkeit fokaler Pankreasläsionen gesteigert werden. Eine sichere Differenzierung zwischen malignen und benignen Pankreasläsionen ist jedoch zumindest in unserem kleinen Patientengut auch durch den Einsatz von Kontrastmitteln nicht möglich. Möglicherweise kann in Zukunft durch die Optimierung der Frequenzbreite der Ultraschallendoskope eine bessere Diskriminierung der unterschiedlichen Organveränderungen erreicht werden.