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DOI: 10.1055/s-2004-831620
Vorhersage der Histologie von kleinen rektosigmoidalen Polypen mittels Hochauflösungsendoskopie und Chromoendoskopie
Einleitung: Die Chromoendoskopie in Verbindung mit der Hochauflösungsendoskopie ermöglicht eine präzise Einordnung von kleinsten Kolonläsionen. Die pit-pattern Klassifikation ermöglicht die Dignitätsvorhersage von diesen Läsionen. Eine intravitale Unterscheidung von nicht-adenomatösen (non-AP) und adenomatösen (AP) Polypen könnte zu einer Steigerung der endoskopischen Effizienz und Kostenreduktion führen. Ziel der Studie war die Effektivitätsprüfung der chromoendoskopischen Hochauflösungsendoskopie. Material und Methoden: Im Rahmen einer Routinekoloskopie wurden bei 153 Pat. (m=94; w=59) 266 Polypen im Rektosigmoid (<5mm) diagnostiziert. Die Untersucher waren aufgefordert, durch den Einsatz der hochauflösenden Koloskope eine Unterscheidung zwischen non-AP und AP vorzunehmen. Nach dieser Differenzierung erfolgte die Strukturanfärbung mit 0,4% Indigokarminlösung und ein zweiter optischer Klassifizierungsversuch wurde vorgenommen. Abschliessend wurden die Polypen mittels einer Biopsiezange entfernt und durch den Pathologen untersucht. Ergebnisse: Insgesamt wurden 221 non-AP und 45 AP diagnostiziert. Beim Vergleich der histologischen Resultate mit den endoskopischen Vorhersagen im Hinblick auf die Unterscheidung zwischen den non-AP und AP lagen die Sensitivität bei 93%, die Spezifität bei 62%, der PPV bei 92%, der NPV bei 67% und die Genauigkeit bei 88%. Nach zusätzlicher Anfärbung mit Indigokarmin änderten sich die Werte nur marginal. So betrugen im Hinblick auf die Unterscheidung zwischen den non-AP und AP die Sensitivität bei 94%, die Spezifität bei 62%, der PPV bei 92%, der NPV bei 70% und die Genauigkeit bei 89%. Diskussion: Die Chromoendoskopie hat bei der Detektion von kleinsten Kolonläsionen ohne Zweifel einen festen Platz. In Verbindung mit der Hochauflösungsendoskopie verbessert sie die Dignitätsvorhersage gegenüber der reinen nativen Betrachtung nicht. Insgesamt erreichte die Bestimmung des histologischen Befundes von Kolonpolypen mittels der hochauflösenden Chromoendoskopie ein Genauigkeit von 89%. Aktuell kann die chromoendoskopische Hochauflösungskoloskopie den histomorphologischen Polypenbefund noch nicht ausreichend vorhersagen, so dass sie die bioptische Probenentnahme nicht komplett ersetzt.
Schlüsselwörter
Hochauflösungsendoskopie; Chromoendoskopie