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DOI: 10.1055/s-2004-831604
Endoskopische Abtragung von submukösen Tumoren in Ösophagus und Magen mittels Ausschälung: Eine prospektive Fallserie von 14 Patienten
Einleitung: Das Management submuköser Tumoren im oberen GI-Trakt ist derzeit unklar; während im Ösophagus vorwiegend benigne Läsionen vorkommen, handelt es sich im Magen öfter um sog. GIST-Tumoren mit malignem Potential. Wir stellen unsere Erfahrungen mit der endoskopischen Entfernung dieser Läsionen vor. Patienten und Methoden: Insgesamt wurden 14 Patienten (m: w=10: 4, Alter 36–76 Jahre) mit 14 Läsionen (2 Ösophagus, 12 Magen, 1 Duodenum) behandelt, die endosonographisch ohne Beteiligung der muscularis propria diagnostiziert waren. Nach Kappenmukosektomie der darüberliegenden Mukosa wurden die Läsionen an der Basis, z.T. nach Kochsalzunterspritzung mit dem IT-Messer (insulated tip) von der Unterlage abpräpariert; in den meisten Fällen wurde die Abtragung mit der Schlinge vollendet. Ziel des Verfahrens war die kurative und somit vollständige (R0) Abtragung der Läsion in einem Stück. Ergebnisse: Bei den 14 Läsionen handelte es sich um 3 Lipome, 1 Granularzelltumor, 2 Leiomyome, 1 Neurofibrom, 1 aberrantes Pankreas und 6 GIST-Tumoren mit bis auf einen Fall (6/50 HPF, 15mm, komplett abgetragen) niedriger Mitoserate (0–2/50 HPF). Die mittlere Größe der Läsionen lag histopathologisch gemessen bei 23.1mm (range 15–40mm). Nur eines der drei Lipome (präpylorische Lage, 4 cm, symptomatisch) wurde endosonographisch als solches erkannt; auch das aberrante Pankreas wurde als unklarer submuköser Tumor gedeutet. Das Studienziel wie oben definiert wurde nur in 37% erreicht. Eine liberalere Definition des Studienziels (vollständige Abtragung in einem oder mehreren Teilen) führte zu einer Erfolgsrate von 78%. In einem Fall kam es zu einer Mikroperforation des Ösophagus (konservatives Management). Schlussfolgerung: Die versuchte en-bloc-Resektion nach Ausschälung von submukösen Tumoren führte nach strenger Definition nur in 1/3 der Fälle zum gewünschten Erfolg; insgesamt konnten aber nahezu 80% der Läsionen vollständig entfernt werden (piecemeal). Technische Weiterentwicklungen von Endoskopen und Zubehör sind nötig, um das gesetzte Ziel (en-bloc-Resektion) zuverlässig zu erreichen.
Schlüsselwörter
Duodenum - Endoskopische Resektion - Magen - submuköse Tumoren - Ösophagus