Z Gastroenterol 2004; 42 - P142
DOI: 10.1055/s-2004-831596

Infrastruktur zur asynchronen Bilddatenübermittlung in der Gastroenterologie

R Eckholt 1, W Höhne 1, P Armerding 2, JC Hoffmann 1
  • 1Charité, Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik I
  • 2Gastroenterologische Fachpraxis

Einleitung Es wurde eine generische Lösungen zur Datenkommunikation und asynchronen Bilddatenübermittlung für Aufgaben der Telemedizin entwickelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vernetzung einer Klinik mit niedergelassenen Ärzten und der Implementierung eines adäquaten Datenschutzkonzeptes.

Material und Methode Für den Datenaustausch werden ein Server Dell PowerEdge 4600 sowie server- und clientseitige DSL-VPN-Router verwendet. Die Softwarekomponenten werden mit J2EE auf dem Applikationserver JBoss implementiert. Die Datenhaltung basiert auf Oracle 8i.

Ergebnisse Die Realisierung erfolgt mittels eines Datenübergabe-Servers ausserhalb des Kliniknetzes. Zur Gewährleistung der Datensicherheit im Kliniknetz hört der Server lediglich über eine Datagate-Schnittstelle den HL–7-Verkehr passiv ab. Ein aktiver Verbindungsaufbau seitens des Servers ist nicht möglich. Die Anbindung der niedergelassenen Ärzte und der bidirektionale Datentransfer erfolgt über ein Web-Interface. Die Übertragung wird hardwaregestützt über VPN-Router mit IPsec-Verschlüsselung realisiert. Ärzte innerhalb des Klinikums haben ebenfalls über aktive Web-Abfrage Zugriff auf die gespeicherten Daten. Aus Datenschutzgründen erfolgt auch der klinikinterne Zugriff IPsec-verschlüsselt. Der Zugang zu den Daten unterliegt der Steuerung durch ein rollenbasiertes Rechte-Management, das jedem Arzt Datenzugriff im Rahmen seiner Funktion im Behandlungsprozess erlaubt. In diesem Rahmen werden ihm patientenbezogen alle relevanten, online verfügbaren Daten bereitgestellt. Im einzelnen werden Anamnese-Daten aus der Kompetenznetz-Kerndokumentation, endoskopische Bilddaten sowie Labordaten der verschiedenen Klinikserver bereitgestellt.

Diskussion Die Übertragung patientenbezogener medizinischer Daten über öffentliche Netze erfordert erhebliche Aufwendungen zur Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit. Eine kostengünstige und stabile Lösung besteht in der Verwendung eines VPNs. Bei der Realisierung hat sich der durchgängige Einsatz von Open-Source-Software / Freeware hinsichtlich Kosten, Qualität und Funktionalität bewährt.

Gefördert durch das BMBF im Rahmen der Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze (TMF).

Schlüsselwörter

CED - IBD - Internet