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DOI: 10.1055/s-2004-831594
In vivo Histologie mittels konfokaler Laserendoskopie zur Prädiktion kolorektaler Neoplasien
Einleitung:
Ziel jeder Koloskopie ist das Erkennen prämaligner und maligner Schleimhautabschnitte. Die konfokale Laserendoskopie ist ein neues bildgebendes Verfahren, welches die mikroskopische Betrachtung zellulärer Strukturen während der Koloskopie ermöglicht. Ziel der aktuellen Studie war es, die Wertigkeit der konfokalen Laserendoskopie zur Vorhersage der Histologie kolorektaler Läsionen prospektiv zu untersuchen.
Methode:
Patienten zur Screeningkoloskopie wurden mit dem neuentwickelten konfokalen Laserendoskop untersucht. Ein miniaturisiertes, konfokales Endomikroskop ist hierbei in das Distalende eines Standardvideokoloskops integriert (Joint Venture: Pentax, Japan & Optiscan, Australien; Blaulichtniedrigenergielaser; Optische Schichtdicke 7µm; Auflösung 0,7µm; Bildwiederholung 1/0,8 Sek. 1024×1024 pixcel). Nach Erreichen des Coecalpols erhielten die Patienten intravenös Fluorecein als Photosensitizer. Jede umschriebene Läsion, sowie standardisierte Segmente des Kolons (alle 10cm) wurden mittels konfokaler Endomikroskopie untersucht. Die entsprechende Histologie der konfokal dargestellten Schleimhautabschnitte wurde anhand der Zellarchitektur und Gefäßmuster prospektiv vorhergesagt. Im Anschluss erfolgte die gezielte Biopsieentnahme und histologische Aufarbeitung (verblindet) der untersuchten Areale.
Ergebnisse:
42 Patienten wurden in die Studie integriert. 1320 konfokale Bilder von 390 verschiedenen Lokalisationen (256 unauffällige Schleimhautabschnitte; 134 zirkumskripte Läsionen) des Dick- und Dünndarms wurden mit 1038 Biopsien verglichen. Die konfokale Laserendoskopie ermöglichte die Darstellung von Kapillaren, Blut- und Gewebszellen, sowie von Bindegewebe innerhalb der Mukosa. Anhand der Gewebe- und Zellarchitektur konnten neoplastische Veränderungen mit hoher Genauigkeit vorhergesagt werden (Sensitivität 97,4%; Spezifität 99,4%; Genauigkeit: 99,2%).
Zusammenfassung:
Die konfokale Laserendoskopie ermöglicht erstmals während der laufenden Koloskopie die Darstellung lebender Zellen in vivo. Die zellulären und Gewebemuster können in hoher Auflösung dargestellt werden und ermöglichen eine in vivo Histologie. Die diagnostische Ausbeute und Genauigkeit ist vergleichbar mit der Histologie nach Biopsieentnahme.
Key words
Koloskopie - Unterer Gastrointestinaltrakt - kolorektale Adenome - kolrektales Karzinom