Einleitung: Panethzellen kommen in hohen Konzentrationen im Ileum vor und verhindern durch die
Bildung von antimikrobiellen Peptiden (besonders HD–5, HD–6) eine Kolonisierung des
Duenndarms mit Bakterien. Bei Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) werden im
Kolon vermehrt metaplastische Panethzellen gebildet. Die Bildung von HD–5 und HD–6
ist bei Ileumbefall des MC, besonders bei NOD2 Mutation, beeintraechtigt. Das Ziel
dieser Arbeit war es die Panethzellmetaplasie genauer zu definieren.
Methode: Die Kopienzahl bekannter Panethzellprodukte (HD–5, HD–6, Lysozym, SPLA2, Trypsin,
a1Antiprotease, PSTI) wurde aus Kolonbiopsien von Patienten mit MC NOD2 wildtyp (n=11),
NOD2 Mutation (12), CU (10), sowie K (10), mittels Real time PCR gemessen. Northern
Blot diente als Parallmethode. Ausserdem fuehrten wir eine Panethzellfaerbung, sowie
HD–5 Immunhistochemie (IHC) durch. In einem zweiten Kollektiv wurde HD–5 systematisch
in verschiedenen Abschnitten aus Kolonresktaten mittles IHC dargestellt (K 9, MC 20,
CU 18).
Ergebnisse: Bei Nachweis von Panethzellen, konnten wir immer auch HD–5 und Lysozym mittels IHC,
sowie die Expression der Panethzellprodukte, mittels Northern Blot und Real time PCR
darstellen. Panethzellen wurden besonders bei Entzuendung bei MC und CU gebildet.
Das Expressionsmuster der versciedenen Produkte war (bei positiven Panethzellen) mit
dem Ileum vergleichbar, aber niedriger. Im Falle einer NOD2 Mutation bei MC, zeigten
alle Panethzellprodukte, ausser Lysozym, eine schwaechere Expression. Die systematische
HD–5 Faerbung zeigte keinen Nachweis in K. Im Sigmoid (p=0.035), sowie im Rektum (p=0.005),
war HD–5 Peptid vermehrt bei CU im Vergleich zu MC. Wurde das Fehlen von HD–5 im Rektum
als ein Marker zur Differnzierung zwischen MC und CU verwendet lag die Sensitivitaet
bei 87%, sowie die Spezifitaet bei 73%.
Schlussfolgerung: HD–5 ist ein guter Marker fuer den Nachweis von Panethzellen und damit ein ein moeglicher
immunhistochemischer Entzuendungsmarker bei MC und CU. Eine Ausnahme sind MC Patienten
mit NOD2 Mutation. Da bei MC das Rektum im Vergleich zur CU haeufig nicht befallen
ist, koennte der immunhistochemische Nachweis von HD–5 im Rektum, zur Differnzierung
zwischen MC und CU dienen.
Key words
Colitis ulcerosa - Defensine - Metaplasie - Morbus Crohn - NOD2 - Panethzelle