Z Gastroenterol 2004; 42 - P127
DOI: 10.1055/s-2004-831581

Stadienbezogene Sensitivität und Spezifität der CT in der Diagnostik der Sigmadivertikulitis

AS Porebski 1, JP Ritz 2, M Borchert 3, M Porebski 3, H Buhr 1, CT Germer 2
  • 1Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I
  • 2Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité - Universitätsmedizin, Campus Benjamin Franklin
  • 3Charite'Berlin

Einleitung: Mittels Abdomen-CT kann bereits präoperativ in der Diagnostik der Sigmadivertikulitis eine Differenzierung zwischen einem komplizierten und nicht komplizierten Krankheitsstadium gesichert werden. Gleichzeitig ist die CT kostenintensiv und führt zu einer Strahlenbelastung des Patienten. Das Ziel der Studie war die Evaluierung der stadienbezogenen Sensitivität der präoperativen CT-Untersuchung, im Hinblick auf die Stadieneinteilung nach Hansen und Stock, dem intraoperativen Befund und dem histopathologischen Ergebnis. Weiter sollte die Korrelation zwischen dem CT-ermittelten Krankheitsstadium und den objektiven Entzündungsparameter (Leukozyten, CRP) überprüft werden.

Methoden: Seit 07/02 erhielten alle Patienten mit dem klinischen Verdacht einer Sigmadivertikulitis neben der routinemäßigen Blutentnahme eine Spiral-CT mit rektaler Füllung innerhalb von 12h nach stationärer Aufnahme. Beim Nachweis einer komplizierten oder rezidivierenden Sigmadivertikulitis wurde die Indikation zur Operation gestellt. Anschließend wurde die im CT ermittelte Diagnose, stadienadaptiert nach Hansen und Stock, mit dem intraoperativen und dem histopathologischen Befund vergliechen.

Ergebnisse: In dem Zeitraum von 07/02 bis 09/03 wurden 49 Patienten (23 Männer und 26 Frauen) in einem Durchschnittsalter von 60,1 Jahren (30–86J) in die Studie eingeschleust. 41 Patienten wurden laparoskopisch assistiert, 8 Patienten offen chirurgisch operiert. Die durchschnittliche Resektatlänge betrug 205mm (104–280mm). Die genauen Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefasst.

Schlussfolgerung:

Im Bezug auf die Krankheitsstadien nach Hansen und Stock wird der tatsächliche (histopathologische) Befund im Vergleich zur CT oft unterschätzt aber fast nie überschätzt.

Wird im CT ein kompliziertes Stadium nachgewiesen, ist es nahezu sicher, dass dieses tatsächlich vorliegt. Somit ist die CT eine präzise Untersuchung in der Diagnostik der Sigmadivertikulitis, die vor der Therapieentscheidung durchgeführt werden sollte.

Die Mittelwerte des CRP und der Leukozyten sind für die untersuchten Akutstadien der Divertikulitis signifikant (0,05) bzw. hochsignifikant (0,002) unterschiedlich.

Stadienvergleich CT-, intra-OP, und histologisch ermittelt

CT-St 0-IIB (n)

OP-St 0-IIB (n)

% pro Stadium

H-St 0-IIB (n)

% pro Stadium

0 (3)

33.32%

0 (2)

22.22%

0 (9)

I (2)

22.22%

-

-

IIA (4)

44.43%

IIA (7)

77.78%

I (1)

3.03%

I (1)

3.03%

IIA (33)

IIA (21)

63.64%

IIA (11)

33.32%

IIB (11)

33.32%

IIB (21)

63.64%

IIB (7)

IIB (7)

100.00%

IIB (7)

100.00%

ANOVA Entzündungsparameter

Stadien

Leukozyten / Stadium

CRP / Stadium

Mittelwert

P-Wert

Mittelwert

P-Wert

CT-St 0

7.54

21.50

CT-St IIA

12.55

0.002

62.07

0.052

CT-St IIB

19.60

178.50

CT-St 0-IIB:

Stadium nach Hansen und Stock CT-ermittelt

OP-St 0-IIB:

Stadium nach Hansen und Stock intraoperativ ermittelt

H-St 0-IIB:

Stadium nach Hansen und Stock histopathologisch ermittelt