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DOI: 10.1055/s-2004-831578
Gestörte IL–12 Signaltransduktion/STAT4 Phosphorylierung bei Morbus Whipple
Einleitung: Bei Patienten mit Morbus Whipple wurden Defekte des zellulären Immunsystems beschrieben. Die signifikant verminderte Produktion der Th1 Zytokine IL–12 und IFN-gamma scheint für die verzögerte intrazelluläre Elimination von T. whipplei in den Makrophagen verantwortlich zu sein. Die Produktion beider Th1 Zytokine konnte auch unter verschiedenen Stimulationsbedingungen nicht gesteigert werden, was auf einen Defekt in der Signaltransduktionskaskade hindeuten könnte. Methodik: Periphere mononukleäre Zellen (PMNC) von Patienten mit Morbus Whipple sowie von gesunden Kontrollpersonen (je n=11) wurden durchflusszytometrisch auf die Expression der IL–12 und der IFN-gamma Rezeptorketten hin analysiert. Ebenfalls durchflusszytometrisch wurde intrazellulär der weitere Signaltransduktionsweg über STAT1 und STAT4 sowie deren aktivierten, phosphorylierten Formen pSTAT1 und pSTAT4 untersucht. Ergebnisse: Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen wurde bei Patienten mit M. Whipple eine gesteigerte Expression der IFN-gamma Rezeptor-beta-Kette und beider IL–12 Rezeptor-Untereinheiten gemessen. Die weitere Signalübertragung von IFN-gamma über STAT1 und pSTAT1 war bei Patienten mit M. Whipple supprimiert, aber durch Stimulation mit IFN-gamma konnte sowohl die Expression von STAT1 als auch dessen Phosphorylierung gesteigert werden. STAT4, welches für die IL–12 Signalübertragung verantwortlich ist, wurde in unstimulierten Lymphozyten ebenfalls vermindert exprimiert. Die Stimulation mit IL–12 steigerte nur die Expression des inaktiven STAT4, während der Anteil an aktivem, phosphoryliertem STAT4 durch Stimulation nicht erhöht werden konnte. Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse sprechen für einen Defekt in der IL–12 Signaltransduktion und in den Phosphorylierungsvorgängen. Die mögliche Folge sind eine verminderte IFN-gamma Produktion und eine gestörte Elimination von T. whipplei bei Patienten mit Morbus Whipple.