Die Selektion von T Zellen im Thymus wird durch die Interaktion des T Zell Rezeptors
mit dem Komplex aus MHC Molekül und Peptid kontrolliert. Sowohl die Stärke als auch
die Qualität des Signals entscheiden über positive oder negative Selektion: starke
Interaktionen durch agonistische Peptide führen in der Regel zur Deletion und verhindern
so, dass autoreaktive T Zellen in die Peripherie entlassen werden. Mittelstarke Interaktionen
mit antagonistischen Peptiden hingegen führen zu positiver Selektion. So wird gesichert,
dass T Zellen nicht durch das gleiche Peptid aktiviert werden können, durch das sie
selektiert wurden. Wir zeigen hier, dass in Thymus-Organkulturen funktionelle CD8
T Zellen durch Zugabe von rekombinanten MHC Klasse I-Molekülen selektiert werden können,
die mit einem agonistischen Peptid beladenen sind. Die so generierten CD8 T Zellen
sind funktionell und proliferieren nach Aktivierung durch das gleiche agonistische
Peptid. Es werden sowohl CD8 T Zellen generiert, die den CD8aa Korezeptor exprimieren,
als auch solche, die CD8ab exprimieren, jedoch sind nur CD8ab T Zellen in der Lage,
Interferon-gamma zu produzieren. In vitro generierte CD8 T Zellen exprimieren das
Integrin alpha4beta7 und wandern nach Transfer in Empfänger-Mäuse in die lymphatischen
Organe des Darms (Epithel und Peyersche Plaques) ein, wo sie nach Stimulation durch
ihr nominales Antigen proliferieren. Diese Daten belegen, dass CD8 T Zellen durch
das gleiche Peptid selektiert und aktiviert werden können. Sie tragen zum Verständnis
der Entstehung von Autoimmunität bei und beschreiben eine Technik, mit der antigenspezifische
CD8 T Zellen generiert werden können, die selektiv in die immunologischen Organe des
Darms einwandern.
Key words
T Zellen Autoimmunität Peyersche Plaques Selektion MALT