Z Gastroenterol 2004; 42 - P022
DOI: 10.1055/s-2004-831476

Gastroplicatio (EndocinchR): subjektive Besserung bei unklarem Wirkmechanismus–eine prospektive Funktionsanalyse

T Frieling 1, G Wenzel 2, J Heise 3, R Kuhlbusch 4
  • 1Klinikum Krefeld
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Hintergrund: Obwohl die neuen endoskopischen Techniken zur GERD Behandlung einen deutlichen klinischen Benefit induzieren, ist ihr Wirkmechanismus bislang ungeklärt. Methoden: In einer prospektiven Studie wurden folgende Parameter vor bzw. 4 Wochen nach endoskopischer Gastroplicatio bei 14 Patienten mit GERD untersucht: Lebensqualität (analog Skala 1–7), subjektive Besserung (visuell-analog %), PPI-Verbrauch (mg/Tag), Refluxösophagitis (Savary & Miller), Säureexposition (%pH<4), Ösophagusmotilität und Sphinkterdruck, Magenentleerung (13C-Octanonsäureatemtest). Die prä- und postinterventionelle Säuresensitivität wurde mittels eines standardisierten Säureprovokationstest (n=6) untersucht und mit 6 alters- und geschlechtsgemittelten Gesunden verglichen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen eine signifikante (p<0.05) Verbesserung der Lebensqualität (3.1 + 1,3 vs. 5.6 + 0,9) bzw. subjektiven Besserung (73.6 + 23.4%) und einen Rückgang des PPI Verbrauchs (35.0 + 25.0 vs. 0.79 + 2.9mg/Tag). Unter den objektiv messbaren Parametern waren nur der Sphinkterdruck (8.6 + 4.8 vs. 10.9 + 3.3 mmHg) und die distale Kontraktionsamplitude (60 + 28 vs. 68 + 32.5 mmHg) signifikant erhöht und die Magenentleerung (t1/2 82.1 + 28.7 vs. 99.0 + 37.6 min) signifikant verzögert. Die ösophageale Säuresensitivität war nach der Intervention signifikant erniedrigt. So konnten bei 4 Patienten nach der Intervention durch die Säureprovokation kein Sodbrennen und/oder Schmerzen induziert werden und bei 2 Patienten war die Intensität der Sensationen significant (40%/60%) reduziert und die Induktionszeit für Sodbrennen/Schmerzen signifikant (40%/100%) verlängert. Nach Gastroplicatio war die Säuresensitivität mit den Werten der Kontrollen vergleichbar. Schlussfolgerung: Der Wirkmechanismus der Gastroplicatio bleibt unklar. Eine Verminderung der ösophagealen Säuresensitivität könnte ein Teil des Wirkmechanismus sein.