Z Gastroenterol 2004; 42 - P017
DOI: 10.1055/s-2004-831471

Hygiene im Manometrielabor: Deutsche Multicenter-Studie

T Frieling 1, A Rühl 2, E Becker-Boost 3, J Erckenbrecht 4, D Hagemann 5, T Huettl 6, J Keller 7, M Kreis 8, R Kuhlbusch 9, H Mönnikes 10, T Nordmann 11, C Pehl 12, J Schirra 13, M Storr 14, W Voderholzer 15, S Wüst 16
  • 1Klinikum Krefeld
  • 2Lehrstuhl für Humanbiologie, Technische Universität München
  • 3Klinikum-Krefeld
  • 4Diakoniewerk Kaiserswerth
  • 5St. Josef Hospital
  • 6Universität Großhadern, Chirurgische Klinik
  • 7Israelitisches Krankenhaus, Hamburg
  • 8UNI-Tuebingen, Chirurgie
  • 9Klinikum-Krefeld
  • 10Universitätsklinikum Carite, Berlin
  • 11AK Hagen
  • 12Städtisches Krankenhaus Bogenhausen
  • 13Ludwig-Maximilians-Universität, München
  • 14Klinikum re der Isar, München
  • 15Universitätsklinikum Charite, Berlin
  • 16Medizinische Klinik und Poliklinik, Heidelberg

Hintergrund: Untersuchungen über Kontaminationsraten wasserperfundierter Manometriesysteme in Deutschland liegen nicht vor. Methoden: In einer laufenden Multicenter-Studie wird eine Bestandsaufnahme und Überprüfung der Hygienestandards verschiedener Manometriezentren in Deutschland durchgeführt. Alle beteiligten Zentren wurden angehalten, die von den Herstellern empfohlenen Hygienemaßnahmen durchzuführen. Je 10ml Proben (Reservoir/Kapillaren) wurden alle 4 Wochen unmittelbar vor der nächsten Wartung untersucht (aerobe/anaerobe Blutkulturflaschen). Es wurden die Kriterien der HYGEA-Studie1 angewendet (qualitative Keimbelastung: E. coli/Enterobakterien/Enterokokken/Pseudomonas aeruginosa/Pseudomonaden/Staphylococcus aureus nicht nachweisbar). Ergebnisse: 40 Manometriezentren wurden per e-mail kontaktiert. Die Fragebögen zur Bestandsaufnahme wurden von 18 Zentren zurückgesendet. An der prospektiven Studie beteiligten sich schließlich 13 Zentren. In 72% der Zentren wird die MUI-Perfusionspumpe verwendet. Die Manometriefrequenz der Zentren lag zwischen 1–20/Woche. In 2 Zentren (18%) erfolgte eine regelmäßige interne Hygienekontrolle. 59%/56% der entnommenen Proben aus den Perfusionskapillaren/Wasserreservoir waren mit 45/44 verschiedenen Keimen kontaminiert. Es ließ sich keine Systematik in der Häufigkeit und der Art des Keimnachweises erkennen. Folgende Keime wurden isoliert: 18-mal Burkholderia cepacia/17-mal Pseudomonas species/16-mal Staphylokokken/8-mal Ralstona pickettii/4-mal Bacillus species/3-mal Streptokokken/2-mal Stenotrophomas maltophilia bzw. Sphingomonas paucimobilis/1-mal Comamonas acidovoran, Fadenpilze, Citrobacter freundii, Acinetobacter Iwoffii, Alcaligenes xylosoxidans, E. coli, Pasteurella species, Bacteroides species, Micrococcus species, Moraxella species, Ochrobactum anthropi, Nonfermenter Gruppe, Corynebakterien species, gram neg. Stäbchen. Problemkeime wie Pseudomonas aeruginosa (3%), E. coli (1,6%), Staphylokokkus aureus (1,6%) wurden nur selten nachgewiesen. Schlussfolgerung: In den meisten Manometriezentren erfolgt bislang keine regelmäßige interne Hygienekontrolle. Nach den Kriterien der HYGEA-Studie1 sind Manometriesysteme selten mit Problemkeimen kontaminiert.

References

1Z Gastroenterol 2002;40:157-170