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DOI: 10.1055/s-2004-831470
Ösophagusmanometrie mit Perfusionssonden und Halbleitern: Sind die Befunde vergleichbar?
Hintergrund: Die wasserperfundierte Manometrie (PM) wird als Goldstandard der Motilitätsdiagnostik angesehen. In Anbetracht einer in letzter Zeit aufgekommenen Diskussion über eine mögliche Kontamination der Perfusionssysteme (Gastrointest Endosc 2002;55: 209–13) sind inzwischen eine zunehmende Zahl von Motiliätslaboren dazu übergegangen, mit nichtperfundierten Halbleitersonden (HS) zu arbeiten (HM). Ziel dieser Untersuchung ist es, die Vergleichbarkeit beider Methoden zu evaluieren.
Material und Methode: Bei 20 gesunden Probanden (Alter von 30.6±9.82 (MW±1 SA)) wurde in randomisierter Reihenfolge sowohl eine HM- als auch eine PM des Oesophagus durchgeführt. Beide Untersuchungen erfolgten nach einem zuvor beschriebenen Protokoll (Gastroenterology 1999;116: 1300–4). Die Druckkurven wurden ohne Kenntnis ihrer Zuordnung von einem nicht an der Untersuchung beteiligten Untersucher (VFE) ausgewertet. Die nichtperfundierte HS (SI 01–210–10–0332, 8Fr, 3 Punktsensoren und ein 3cm Sleeve) sowie die wasserperfundierte Sonde (Mui Pumpensystem mit 4 Kanal Katheter) wurden beide über ein Verstärkersystem (ISOLAB, 8 Kanal) der Firma Standard Instruments betrieben. Die Desinfektion der HS erfolgte in einer Waschmaschine für endoskopisches Instrumentarium. Die Aufbereitung des Perfusionssystems erfolgte manuell.
Ergebnisse: Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied sowohl für den Ruhetonus (RT) des unteren Oesophagussphinkters (RUÖS) (PM: 20.7±9.52mmHg, HM: 21.8±9.14mmHg) als auch für die distalen (PM: 68.2±25.46mmHg, HM: 70.2±21.87mmHg) und prox. Kontraktionsamplituden (PM: 42.1±15.65mmHg, HM: 41.8±19.18mmHg). Obwohl geringe intraindividuelle Unterschiede bei Verwendung beider Methoden zu beobachten waren, wurden path. Drucke (RUÖS <10 mmHg und Kontraktionsamplitude <40 mmHg) mit beiden Methoden identisch klassifiziert. Signifikante Unterschiede zeigten sich beim RT des oberen Oesophagussphinkters (PM=45.4±17.02mmHg, HM=35.1±13.85mmHg) (p<0.05)) die sich evtl. durch die Asymmetrie des oberen Oesophagussphinkters erklären lassen.
Zusammenfassung: Motilitätsuntersuchungen mit der HS liefern vergleichbare Meßwerte wie die PM. Vorteile sind eine einfachere Handhabung sowie die Möglichkeit einer standardisierten und automatisierten Reinigung.
Schlüsselwörter
Funktionsuntersuchung - Halbleitermanometrie - Manometrie - Motilität - Oesophagus