Pneumologie 2004; 58 - 36
DOI: 10.1055/s-2004-831123

Bronchoskopische Argon-Plasma-Koagulation bei Weaninghindernis durch subglottisches Granulationsgewebe

M Wenzel 1, T Barchfeld 1, K Osseiran 1, D Köhler 1
  • 1Schmallenberg

Fragestellung: Die Punktionstracheotomie wird vielfach als unproblematisch erachtet. Inwieweit sie aber auch Grund für erschwertes Weaning vom Respirator bei Langzeitbeatmung werden kann, soll hier demonstriert werden.

Methode: Als Fallvorstellung werden zwei langzeitbeatmete multimorbide Frauen vorgestellt, beide sind mittel-schwergradig respiratorisch globalinsuffizient. Beide wurden bereits mehrfach wegen steigender pCO2-Werte rekanüliert, bei Ersatz der Trachealkanüle durch Platzhalter fiel eine stridoröse Atmung auf.

Ergebnis: Bronchoskopisch zeigte sich subglottisch massives Granulationsgewebe oberhalb der Trachealkanüle mit Trachealverlegung. Es erfolgte über mehrere Wochen eine Argonbeamertherapie des subglottischen Granulationsgewebes. Beide Patientinnen konnten entwöhnt werden. Eine weitere Patientin wird vorstellt, bei der erst 2 Monate nach Langzeitbeatmung membranöses subglottisches Granulationsgewebe klinisch relevant wurde, hier konnte einzeitig erfolgreich eine Argonbeamertherapie eingesetzt werden. Zur Frage der Häufigkeit solcher Stenosen haben wir im Jahr 2003 bei 175 Weaningpatienten 3 solcher Fälle beobachtet, 2 Patienten hatten eine nicht definitive Punktionstracheostomie, 1 Patient ein chirurgisches Tracheostoma.

Schlussfolgerung: Subglottisches Granulationsgewebe kann bei überlasteter Atempumpe das Weaning erheblich erschweren: 1. Nicht-invasive Beatmung ist stets zu bevorzugen, die Tracheotomie sollte möglichst vermieden werden. 2. Jeder beatmete Patient muss regelmäßig bronchoskopisch kontrolliert werden, einschließlich 6–12 Wochen nach Entwöhnung.

Die Argon-Plasma-Koagulation ist eine geeignete Methode, intratracheales Granulationsgewebe abzutragen.