Pneumologie 2004; 58 - 34
DOI: 10.1055/s-2004-831121

Befeuchter in der nCPAP-Therapie benötigen kein Sterilwasser

M Wenzel 1, M Klauke 1, F Gessenhardt 1, D Dellweg 1, D Köhler 1
  • 1Schmallenberg

Fragestellung: Häufig wird aus hygienischen Gründen empfohlen, Befeuchter für nCPAP-Geräte mit sterilem oder wenigstens destilliertem Wasser zu befüllen, um eine Infektion der Lunge und der Atemwege zu vermeiden. Ob dieses erforderlich ist, haben wir mit radioaktiven Methoden untersucht.

Methode: Das Füllwasser des Befeuchters (Sirius, Firma Heinen + Löwenstein GmbH, Arzbacher Str.80, D-56130 Bad Ems) wurde mit 400 MBq 99mTc-DTPA markiert und anschließend mit verschiedenen Flüssen (31–46l/min.) überströmt, wie sie bei 10 und 20 mbar nCPAP-Druck entstehen. Der Befeuchter war auf der höchsten Stufe beheizt, um Maximalbedingungen zu simulieren. Der Fluss aus dem Befeuchter wurde durch zwei aerosoldichte Filter (Firma B+P Beatmungsprodukte GmbH, Edisonstraat 1, 2181 AB Hillegom NL) geleitet, die anschließend szintigraphisch gemessen wurden. Sieben Versuche wurden durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In allen Untersuchungen war keine Radioaktivität im Filter. Das Ergebnis überrascht nicht, da bei Befeuchtern dieses Typs keine Primäraerosole, sondern nur Wasserdampf entsteht. Dieser ist jedoch immer steril. Bakterien im Befeuchterwasser würden sich wie die Markierungssubstanz verhalten, so dass selbst bei erheblich kontaminiertem Wasser keine Infektionsgefahr entsteht. Bei Gebrauch dieser Befeuchtertypen ist es also nicht erforderlich, destilliertes Wasser zu benutzen, gewöhnliches Leitungswasser reicht aus. Ein Abkochen empfiehlt sich aber, da es dann kalkfreier ist und damit die Reinigungsintervalle länger werden.