Pneumologie 2004; 58 - 27
DOI: 10.1055/s-2004-831114

Variabilität von Parametern bei Heimbeatmungsgeräten

J Bickhardt 1, M Fuchs 2, U Morgenstern 2
  • 1Coswig
  • 2Dresden

Die Arbeitsweise von druck- und volumengesteuerten Beatmungsgeräten, die für die intermittierende Selbstbeatmung verwendet werden, wurde an einem Lungenmodell (Ventilatortester VT-2 der Firma Bio-Tek Instruments Inc.) getestet. Von 9 verschiedenen Gerätetypen (PV 401, PV 403, PV 501, Éole 3, EV 800/801, O'NYX Plus, PLV 100, Helia und Helia S) wurden insgesamt 54 Geräte in je 16 Versuchen geprüft. Der Einfluss der Tidalvolumenvoreinstellung, der Atemfrequenz, der Resistance, der Compliance und Leckage auf die Variabilität der vom Beatmungsgerät abgegebenen Atemzugvolumina und Atemwegsdrucke wurde nach einem Faktorenplan mit angepaßter Varianzanalyse untersucht.

Im Ergebnis zeigt sich, dass bei volumenkontrollierten Beatmungsgeräten der Einfluss der Tidalvolumenvoreinstellung, der Compliance und des Vorliegens einer eventuellen Leckage auf das abgegebene Atemzugvolumen signifikant ist, der Einfluss der Resistance und Atemfrequenz ist jedoch nicht relevant (s. Tab.). Bei druckkontrollierten Beatmungsgeräten zeigt der Kontrollparameter Atemwegsdruck mit weniger als 3 cmH2O eine klinisch unbedeutende Abhängigkeit von den Einflussfaktoren. Vergleicht man jedoch das am Beatmungsgerät angezeigte Tidalvolumen mit dem tatsächlich am Lungenmodell gemessenen, zeigen sich bei den druckkontrollierten Geräten signifikante Abweichungen bei den selben Faktoren wie bei den volumenkontrollierten Geräten. Die Streuungen der Werte bei einem Gerätetyp sind stets minimal. Alle getesteten Ventilatoren erfüllen die normativen Anforderungen für eine Heimbeatmung. In einigen klinischen Extremsituationen sind jedoch beträchtliche Abweichungen der Beatmungsparameter in Abhängigkeit der Einflussfaktoren zu verzeichnen, so dass geschlussfolgert werden muss, dass bei Wechsel eines Gerätetypes beim Patienten eine erneute ärztliche Anpassung erforderlich ist.