Pneumologie 2004; 58 - 10
DOI: 10.1055/s-2004-831097

Zwerchfellnervenstimulation bei einem vierjährigen Kind mit hohem inkompletten Querschnittssyndrom- eine neue Lebensqualität

H Kubik 1
  • 1„André-Streitenberger Haus“ / Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Universität Witten/Herdecke

Bei einem seit der Geburt durch ein hohes inkomplettes Querschnittssyndrom atemgelähmten Kind wurden im Alter von 4,2 Jahren Zwerchfellnervenstimulatoren implantiert. Fünf Monate später konnte bei diesem Kind mit einem kleinschrittigen Trainingsplan, der gemeinsam mit der betreuenden Medizintechnikfirma erstellt wurde, die Zwerchfellnervenstimulation durch geschulte Kinderkrankenschwestern beginnen. Unter engmaschiger Kontrolle von Atemzugvolumen, Sauerstoffsättigung und endexspiratorischen CO2-Werten wurde die tägliche Stimulationszeit um zwei Minuten pro Stunde erhöht, bis eine tägliche Stimulationszeit von zwölf Stunden erreicht war. Heute wird das Kind nur noch nachts mit dem Beatmungsgerät beatmet.

Unter intensiver Betreuung gelang die Umstellung auf eine Sprechkanüle. Durch die nun mögliche Mund-/Nasenatmung wird der Geruchs- und Geschmackssinn ausgeprägter. Die Lautsprachentwicklung macht deutliche Fortschritte. Die Mobilität und das Handling des Kindes verbesserte sich trotz des immer mitgeführten Beatmungsgerätes wesentlich. Eine kontinuierliche Überwachung und professionelle Betreuung bleibt aber auch bei dieser neu gewonnenen Lebensqualität weiterhin unverzichtbar.