Pneumologie 2004; 58 - 3
DOI: 10.1055/s-2004-831090

Einfluss intermittierender nicht-invasiver Heimbeatmung auf die Lebensqualität von Patienten mit stabiler COPD

T Blankenburg 1, D Roloff 1, S Schädlich 1, W Schütte 1
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Bei ventilatorischer Insuffizienz infolge einer akuten Exazerbation einer COPD ist der Wert der nicht-invasiven Beatmung etabliert. Bei chronischem Atempumpversagen infolge COPD fehlen bisher die entsprechenden Daten. Die Beurteilung der Lebensqualität unter nicht-invasiver Beatmung ist bisher mit methodischen Schwierigkeiten verbunden.

Ziel dieser Untersuchung ist es, Lebensqualitätsveränderungen nach Einleitung einer nicht-invasiven Beatmung mittels eines etablierten krankheitsübergreifenden Messverfahrens (SF 36) zu ermitteln und mit anderen Funktionsparametern zu vergleichen.

Seit Mai 2003 wurden 21 Patienten, bei denen eine nicht-invasive Heimbeatmung über Gesichtsmaske wegen chronisch ventilatorischem Versagens infolge COPD eingeleitet wurde, rekrutiert und mindestens 3 Monate nachbeobachtet. Zum Zeitpunkt vor Beatmungseinstellung, unter suffizienter Beatmung sowie nach 3 Monaten wurde die Lebensqualität sowie die Lungenfunktion und die 6 Minuten-Gehstrecke erfasst.

Während sich die ventilatorischen Lungenfunktionsparameter nicht änderten, kam es unter Beatmung, zu einem signifikanten Anstieg der 6 Minuten-Gehstrecke und parallel zu verbesserten Patientenangaben der globalen Lebensqualität, der subjektiven physischen Leistungsfähigkeit und des emotionalen Befindens.

Wenngleich aufgrund der fehlenden Kontrollgruppe ein Bias infolge intensiver Betreuung dieser Patienten zu diskutieren ist, konnte mit dieser kleinen Patientengruppe mit stabiler COPD ein positiver Einfluss der Beatmung auf die Lebensqualität mit einem etablierten Messverfahren dargestellt werden.