DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2004; 2(03): 1
DOI: 10.1055/s-2004-830991
Stuttgart

10 Jahre VOD – die (un-)bekannte Größe

Editorial
N. N.
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
30 May 2005 (online)

Der VOD ist die Standesvertretung der Osteopathen in Deutschland und der VOD betreibt auf seiner Website eine Therapeutenliste, auf der man gerne vertreten sein möchte. Punkt. Vielleicht noch: Der VOD setzt sich für einen eigenständigen Beruf des Osteopathen in Deutschland ein.

Tiefere Einsichten erwachsen oft erst, wenn spezielle Probleme anstehen: Beratung in einem anstehenden Rechtsstreit, wenn man beispielsweise wegen der Verletzung von Wettbewerbsregeln abgemahnt wurde. Da ist dann Fachwissen von Nöten.

Viel weniger ist bekannt: Der VOD wird inzwischen international als Vertretung der deutschen Osteopathen anerkannt. Er wird zu allen politischen Treffen eingeladen, die den Stand des Osteopathen auf internationaler Ebene betreffen. In allen wichtigen Gremien (die der Nicht-Eingeweihte teilweise selbst dem Namen nach nicht zuordnen kann) ist er stimmberechtigt vertreten. Der jährliche VOD-Kongress in Schlangenbad hat sich national wie auch international zu einer festen Größe gemausert. Viele andere Aktivitäten des VOD stehen in den OSTEONEWS, die jedes Mitglied zugesandt bekommt. Aber die wandern offensichtlich meist ungelesen ins Altpapier.

Und so gibt es eine Kluft zwischen einem sehr aktiven Vorstand mit einer äußerst rührigen Geschäftsstelle und der Masse der Mitglieder, die nicht so recht Anteil nehmen will - die sich wohl entweder besonders gut oder aber besonders schlecht vertreten sieht. Sicher sind manche Entscheidungen hinterfragbar. Man kann nicht nur Bravorufe erwarten für die auf der letzten Jahreshauptversammlung beschlossene Satzungsänderung, den außerordentlichen Mitgliedern das Stimmrecht wieder abzuerkennen. Dieser Vorgang war in der Satzung von 1994 bereits vorgesehen und bedurfte somit keines Antrags, hätte aber von den 28 anwesenden Mitgliedern abgelehnt werden können. Ob diese unbedingt die Mehrheit im VOD repräsentieren, bleibt dahingestellt - zur Jahreshauptversammlung waren alle Mitglieder eingeladen.

In den ersten 10 Jahren war es zunächst nötig, für die Osteopathie in Deutschland Strukturen zu schaffen. Ansonsten wäre es unweigerlich zu einem Wildwuchs gekommen. Der Streit der Schulen untereinander hätte viel Kraft vergeudet, die viel sinnvoller investiert werden kann in Qualitätssicherung, Außendarstellung, politische Arbeit oder vieles andere. Auch wenn die Zusammenarbeit von VOD, Schulen und der Akademie noch nicht immer vertrauensvoll und freundschaftlich ist, so besteht doch ein Mindestkonsens. An weiteren Verbesserungen kann man arbeiten.

In der Zukunft werden jedoch die Aufgaben des Verbandes zunehmen. Bestehendes wird zu sichern sein, immer mehr Schulen und Mitglieder zu verwalten, neue Herausforderungen tun sich ständig auf. Die Geschäftsstelle muss inzwischen neu organisiert werden. Deshalb wäre es schön, wenn sich unter den Mitgliedern ein Bewusstsein bilden könnte, dass die Mitgliedschaft im VOD mehr bedeuten kann als der Eintrag in der Therapeutenliste.

Eine Zahl mag verdeutlichen, wie stark sich der VOD im öffentlichen Bewusstsein als Vertretung der deutschen Osteopathen etabliert hat. Die Zugriffe auf die Website www.osteopathie.de betragen im Durchschnitt 45.000 pro Tag! Der VOD entwickelt sich zu einem mächtigen Medieninstrument.

Was wünscht man dem Jubilar osteopathisch?

Eiserne Gesundheit der Aktiven, ein starkes Achsenorgan in Verhandlungen ums Prinzipielle, Flexibilität in Fragen, die durch Kompromisse gelöst werden müssen, schnelle neuronale Verschaltungen für Geistesblitze und immer optimale Flugpläne...

Die Herausgeber