Diagnosesicherung des Mammakarzinoms bei BI-RADS V Patienten

Fragestellung: Eine präoperative Diagnostik bei Patienten mit Mammatumoren umfasst die Kombination der klinischen Untersuchung mit radiologischen Massnahmen sowie der Histologie wobei die Stanzbiopsie zur präoperativen Sicherung des Mamma-Karzinoms eingesetzt wird. Ziel der vorgelegten Studie ist es zu zeigen, wie bei Patientinnen mit klinisch und radiologisch suspektem Mammatumor (BI-RADS V) unter optimalen Bedingungen eine intraoperative Schnellschnittdiagnostik eine Optimierung der diagnostischen Sicherheit bei uneingeschränkter Operationsplanung gewährleistet.

Methodik: In einem Zeitraum von 30 Monaten wurde via Teleschnellschnittdiagnostik bei 201 Patientinnen mit einem klinisch bzw. radiologisch (Mammographie, Sonographie und MRT) vermuteten Mamma-Karzinom (BI-RADS V) eine histologische Sicherung der Diagnose vorgenommen. Die Telepathologie wurde verwendet, da nur mit dieser Methode ein Zeitraum von ca. 15 Minuten pro Schnellschnitt eingehalten werden konnte. Die Patientinnen wurden präoperativ über die operativen Versorgungsmöglichkeiten aufgeklärt. Alle Patientinnen konnten nach der histologischen Sicherung der Diagnose operativ einzeitig versorgt werden: 40% mit einer BET, 28% mit einer Reduktionsmastektomie, 18% mit einer subkutanen Mastektomie und LDF und 14% mit einer Ablatio. Für die Karzinome ergab sich folgende T-Klassifikation: 74 pT 2, 61 pT 1b-c, 63 pTm 11 pTis und 22 andere.

Ergebnisse: Alle 201 BI-RADS 5 Fälle wurden mit der telepathologischen Schnellschnittdiagnostik als Karzinome (100%) verifiziert.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass in einem Brustzentrum bei Patientinnen in einer BI-RADS V-Situation mit höchster Sicherheit und zeitnah intraoperativ mithilfe der Tele-Schnellschnittdiagnostik die Diagnose Brustkrebs gestellt werden kann, wobei eine uneingeschränkte Operationsplanung und präoperative Aufklärung der Patientin möglich ist.