Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2004; 30(4): B 219
DOI: 10.1055/s-2004-829623
Praxismanagement

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Damit der Erfolg der HIV-Therapie bestehen bleibt

Neues Nukleosidanalogon eingeführt
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Publikationsdatum:
17. Juni 2004 (online)

Zu Beginn der HIV-Epidemie war die Diagnose AIDS noch ein sicheres Todesurteil. Spätestens jedoch mit der Einführung der hoch aktiven antiretroviralen Therapie (HAART) konnte die Morbidität und die Mortalität der Betroffenen drastisch gesenkt werden - und zwar um 95 %, erklärte Prof. S. Staszewski, Frankfurt. Doch trotz dieser Erfolge stößt die HIV-Therapie immer wieder an ihre Grenzen.

Erst seit Dezember letzten Jahres ist mit Emtricitabin (FTC, Emvitra®) ein neuer nukleosidaler Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NRTI) auf dem Markt. Die Einführung neuer antiretroviraler Wirkstoffe sei durchaus wünschenswert, konstatierte Staszewski. „Denn wir brauchen neue Substanzen, damit wir den Erfolg der Therapie erhalten - wenn zum Beispiel eine Resistenzentwicklung auftritt”, meinte er. Zudem seien einfachere Therapieschemata wichtig, um die Compliance zu verbessern, was sich direkt in der Resistenzsituation niederschlägt. Als Cytidinanalogon habe Emtricitabin zwar Ähnlichkeiten mit Lamivudin, es besitze jedoch Vorteile hinsichtlich der Pharmakokinetik, der mitochondrialen Toxizität und der antiviralen Aktivität.

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