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DOI: 10.1055/s-2004-829425
Elektronisches Critical Incident Reporting
Patientensicherheit ist ein wichtiges Anliegen im heutigen Gesundheitssystem. Aus ethischen ebenso wie aus betriebswirtschaftlichen Gründen ist es grundsätzlich besser, Fehler zu vermeiden, als Fehler zu beseitigen bzw. für die Folgen gerade stehen zu müssen.
Ein Instrument zur Erreichung dieses Zieles kann die Implementierung eines systematischen Risikomanagements im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätssicherungsmaßnahmen sein. Es gilt in diesem Zusammenhang eine Sicherheitskultur zu schaffen mit dem Effekt, dass Fehler identifiziert, Ursachen abgeklärt und darauf basierend Maßnahmen zur künftigen Verhinderung dieser Fehler ergriffen werden.
Erfahrungen aus verschiedenen Gebieten haben gezeigt, dass das systematische Erfassen von kritischen Ereignissen (Critical Incident Reporting) ein wichtiges Element einer solchen Sicherheits- und Lernkultur darstellt.
Ein Critical Incident Reporting System (CIRS) bietet die Möglichkeit, aufgetretene Schadensfälle oder auch nur kritische Situationen, so genannte Beinahe-Fehler, die zu einem Schaden für den Patienten, die Einrichtung oder deren Mitarbeiter hätten führen können, standardisiert und zeitnah zu dokumentieren.
Die Analyse der berichteten Zwischenfälle und Beinahe-Zwischenfälle durch ein ausgewähltes Team gibt wertvolle Hinweise über eventuelle Sicherheitslücken im System und bietet die Chance, diese durch gezielte Interventionen zu schließen.
Die Kinderklinik der Johannes Gutenberg Universität Mainz arbeitet zurzeit am Austausch der papierbasierten Version ihres CIRS durch eine elektronische Form der Erfassung. Ein elektronisches Critical Incident Reporting System kann in diesem Zusammenhang die Meldung, Bearbeitung und Evaluation von kritischen Ereignissen für alle Anwender der Einrichtung erheblich erleichtern.