Z Geburtshilfe Neonatol 2004; 208 - 219
DOI: 10.1055/s-2004-829424

Aufnahmemodus am Beispiel eines Neugeborenen mit hypoplastischen Linksherzsyndrom und dessen postoperative Versorgung nach Norwood Stage I auf unserer Kinderintensivstation

U Wemhöner 1, K Wadulla 1
  • 1Herzzentrum Leipzig, Universitätsklinik (Leipzig, Deutschland)

Einleitung: Der Begriff des hypoplastischen Linksherzsyndroms wurde von Noonan und Nadas geprägt und fasst eine Gruppe von komplexen angeborenen Herz- und Gefäßfehlbildungen zusammen, bei denen eine oft extreme Hypoplasie des linken Herzens einschließlich der Aorta besteht. Dazu gehören die Aorten- und Mitralatresie mit Hypoplasie des linken Ventrikels und der aszendierenden Aorta. Die Diagnose lässt sich problemlos durch die Echokardiographie in Verbindung mit der klinischen Symptomatik stellen. Bei der Norwood- Operation handelt es sich um ein dreizeitiges Vorgehen

(Norwood Stage I=Shuntanlage + Neoaorta, Norwood Stage II=Glenn- Anastomose, Norwood Stage III=TCPC) mit dem Ziel der kompletten Kreislauftrennung.

Zusammenfassung: Nach gelungener OP erfolgt die Aufnahme des operierten Kindes auf unserer Intensivstation. Ein koordinierter Übernahmemodus ist wichtig, um einen schnellen Überblick über die Vitalparameter, des sich ohnehin in einem kritischen Zustand befindenden Kindes zu bekommen und entsprechend zu reagieren. Die invasive und nichtinvasive Druckmessung, sowie EKG und Zweipunkttemperaturmessung sind unerlässlich. Ein schneller Anschluss der Thoraxdrainage entlastet das Herz von Blut und Gewebsflüssigkeit, um eine Tamponade zu verhindern. Häufige Bestimmungen des Astrup (arteriell, venös), sowie Echo und EKG geben Auskunft über den postoperativen Zustand des Patienten.

Die ersten 24 Stunden nach der Operation gelten als die kritischste Zeit. Eine intensive Versorgung des Neugeborenen durch Monitoring, Beatmung, einer umfangreichen Krankenbeobachtung sowie Intensivtherapie sind notwendig