Einleitung: Aortenbogenanomalien sind seltene Ursachen von Atem- und Schluckstörungen. Wir berichten
über drei Patienten mit unterschiedlicher Symptomatik.
Kasuistiken: Bei dem ersten Patienten handelt es sich um ein Zwillings-FG der 33. SSW Initial
erfolgreich mit Surfactant behandeltes RDS, Choanalatresie und Fallotscher Tetralogie.
Nach Extubation schnelle respiratorische Erschöpfung unter pharyngealen CPAP und Notwendigkeit
der Reintubation. Mittels Bronchographie Diagnose einer hochgradigen Trachealstenose
im mittleren Trachealdrittel. Im Spiral-CT Diagnose eines doppelten Aortenbogens.
Nach Durchtrennung des rechtsseitigen Aortenbogens problemlose Extubation. Die zweite
Patientin war ein ehemaliges FG der 31. SSW. Nach initialen RDS mit Beatmung und Surfactanttherapie
erfolgreiche Extubation gegen pharyngealen CPAP. Im weiteren klinischen Verlauf zeitweise
Phasen mit inspiratorischen Stridor. 8 Wochen nach Entlassung erneute stationäre Aufnahme
mit akuten respiratorischen Versagen bei Virusinfekt. Diagnose eines inkompletten
doppelten Aortenbogens mittels kombinierter Bronchographie und Angiographie sowie
Spiral-CT. Komplikationslose Extubation nach Durchtrennung des Ductusligaments. Der
dritte Patient ist ein reifes Neugeborenes mit deutlichen inspiratorischen Stridor.
Echokardiographischer Verdacht auf doppelten Aortenbogen mit Aortenisthmusstenose,
welcher mittels kombinierter Angiographie mit Bronchographie gesichert werden konnte.
Nach Durchtrennung des rechtsseitigen Aortenbogens unauffällige respiratorische Situation
mit normalen Gedeihen.
Schlussfolgerung: Bei Extubationsproblemen oder rezidivierenden Atemstörungen mit Sättigungsabfällen
sowie persistierender inspiratorischen Stridor nach Extubation und im weiteren klinischen
Verlauf sollte an eine Aortenbogenanomalie gedacht werden und diese mittels Breischluck,
Spiral-CT und ggf. Tracheo-/Bronchographie ausgeschlossen werden.