Polymyxin B/Surfactant-Gemische reduzieren das Wachstum von E. coli in Mekoniumsuspensionen

Fragestellung: E. coli oder B-Streptokokken (GBS) gehören zu den häufigsten Erregern neonataler Infektionen. Im Rahmen des Mekoniumaspirationssyndrom kommt es zu einer pulmonalen Entzündungsreaktion, die sowohl chemisch (“steril“) als auch bakteriell bedingt sein kann. Das antimikrobielle Peptid Polymyxin B erhöht durch Verbindung von Lipidmembranen („cross linking“) die Resistenz von Surfactant gegenüber einer Inhibition durch Mekonium. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob Surfactant/PxB-Gemische neben einer biophysikalischen auch eine antimikrobielle Wirkung auf E. Coli und GBS in einem mekoniumhaltigen Medium ausüben.

Methodik: ˜10⁷ CFU (CFU=colony forming unit) E. coli (Gram-negativ) oder GBS wurden in NaCl 0,9% mit 20 mg/ml Mekonium und 10 mg/ml Curosurf® und/oder 1%PxB (100 Einheiten/mg; Sigma-Aldrich Chemie, Steinheim, Deutschland) suspendiert. Nach 0, 1, 3 und 5 Stunden Inkubation bei 37°C wurden je 100µl entnommen, seriell verdünnt und mit flüssigem Blut-Agar in Petrischalen vermischt. Nach 24-h Inkubation bei 37°C wurden die CFU/ml bestimmt und die Ergebnisse als Mittelwert±Standardabweichung von n=3 Versuchen mittels two-way-ANOVA analysiert.

Ergebnisse: Mekonium verstärkt das Wachstum von E. Coli in nährstoffarmer Kochsalzlösung. Der Zusatz von Curosurf® und/oder PxB reduziert das Wachstum von E. coli signifikant. Auf die Proliferation von GBS (Gram positiv) hat Curosurf® und/oder PxB wenig Einfluss.

Schlussfolgerung: Neben einer Verbesserung der biophysikalischen Aktivität reduzieren Curosurf®/Polymyxin B-Gemische signifikant das in vitro Wachstum von E. coli. Die Ergebnisse könnten im Hinblick auf eine Anwendung beim Mekoniumaspirationssyndrom relevant sein und rechtfertigen weitere Untersuchungen im Tiermodell mit PxB als Surfactant-Additiv.