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DOI: 10.1055/s-2004-829346
Maternale Hypoxie induziert Intrauterine Growth Retardation (IUGR): Konzeption eines Maus – Modells
Fragestellung:
Per definitionem werden 10% der Geburten als SGA (small for gestational age) klassifiziert. Neben der physiologischen und genetischen Streuung, werden solche Geburten, bei denen die Wachstumsretardierung auf einen pathologischen Stimulus zurückzuführen ist, unter dem Begriff Intrauterine Growth Retardation (IUGR) subsumiert. Die IUGR ist mit einer deutlich erhöhten perinatalen Mortalität und Morbidität assoziiert. Im Gegensatz zu den bestehenden Tiermodellen, welche auf arterieller Ligation, Inflammation oder Malnutrition basieren, wurde in der vorliegenden Studie untersucht, ob maternale Hypoxie im letzten Drittel der Gestation eine IUGR bei der Maus induziert. Anhand auxologischer Daten erfolgte die Klassifizierung der hypoxisch induzierten Wachstumsretardierung.
Methodik:
Die trächtigen Mäuse (Stamm C57BL/6) wurden unter Standardbedingungen gehalten und hatten stets freien Futterzugang. Randomisiert ausgewählte Tiere (n=5) wurden ab dem 14. Tag der Gestation in einer Hypoxiekammer bei FiO2 10% gehalten. Die Kontrollgruppe (n=5) verblieb bei FiO2 21%. Am Tag 17,5 der Gestation (durchschnittliche Tragzeit 19–21 Tage) wurden insgesamt 31 Feten aus der Kontrollgruppe und 31 Feten von hypoxischen Muttertieren per Sectio entbunden. Folgende auxologische Daten wurden unmittelbar nach der Entbindung erhoben: Gewicht, Scheitel-Steiß-Länge (SSL), Hinterhaupt-Nasen-Länge (HNL). Zur Klassifikation der Wachstumsretardierung als symmetrisch oder asymmetrisch wurde die Ratio HNL/SSL herangezogen.
Ergebnisse:
Die Feten der hypoxischen Muttertiere (0,704±0,100g) wiesen im Vergleich zur Normoxiegruppe (0,986±0,077g) ein signifikant niedrigeres Körpergewicht auf
(-28,6%; p<0,0001). Auch die SSL war bei diesen Tieren um 13,8% und die HNL um 7,7% geringer als bei den Feten der Kontrollgruppe (p<0,0001). Die signifikant höhere Ratio HNL/SSL belegt eine asymmetrische Wachstumsretardierung
(p<0,0001). Die auxologischen Differenzen waren unabhängig von der Anzahl der Feten pro Muttertier.
Schlussfolgerung:
Wir konnten zeigen, dass sich maternale Hypoxie während der Embryonalphase zur experimentellen Induktion einer IUGR bei der Maus eignet. Die Feten der in Hypoxie gehaltenen Muttertiere zeigten in allen von uns betrachteten Parametern eine signifikante Wachstumsretardierung mit asymmetrischer Proportionierung.