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DOI: 10.1055/s-2004-829322
Der Einsatz von Epoprostenol bei Pulmonalstenose – Ein Fallbericht
Einleitung: Bei schwerer Pulmonalstenose gehören Prostazyklin-Analoga z.B. Epoprostenol (Flolan), die unter anderem den Gefäßwiderstand in der Lunge senken, nicht zur üblichen Therapie. Sie können aber in besonderen klinischen Situationen lebensrettend sein.
Kasuistik: Ein 4½-jähriges Mädchen mit Morbus Fallot, der im Säuglingsalter korrigiert wurde, musste im Anschluss an die operative Versorgung einer Femurschaftfraktur auf der pädiatrischen Intensivstation nachbeatmet werden. Wenige Stunden nach der komplikationslosen Extubation kam es zu einem progredienten Herzkreislaufversagen, das schließlich mit einer Adrenalindauerinfusion behandelt wurde. Echokardiographisch zeigten sich ein dilatierter rechter Ventrikel, eine schwere Pulmonalstenose und ein deutlich verkleinerter linker Ventrikel. Durch die intravenöse Gabe von Epoprostenol konnte eine rasche Verbesserung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit erreicht werden. Ein Blutdruckabfall trat dabei nicht auf und die Adrenalindauerinfusion konnte beendet werden.
Schlussfolgerung: Anscheinend senkte Epoprostenol den systemischen und pulmonalen Gefäßwiderstand, ohne einen Blutdruckabfall im Systemkreislauf zu verursachen. Die Abnahme des Gefäßwiderstandes in der Lungenstrombahn erhöhte den Nettofluss in das linke Herz, was letztendlich zu einer Zunahme des Herzzeitvolumen führte.