Z Geburtshilfe Neonatol 2004; 208 - 112
DOI: 10.1055/s-2004-829317

Entwicklung eines Ultraschallverneblersystems zur totraumreduzierten Inhalation bei spontan atmenden Neugeborenen

S Köster 1, T Gessler 1, P Ahrens 1, J Möller 1, M Kohl 1
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Lübeck, Gießen, Saarbrücken, Köln, Deutschland)

Fragestellung:

Im Rahmen der Vorbereitung einer multizentrischen Studie zur Wirksamkeit von inhalativ verabreichtem Iloprost bei spontan atmenden Neugeborenen mit pathologischer Kreislaufadaptation (WIN-Studie) musste ein Inhalationssystem entwickelt werden, welches eine Inhalation bei spontan atmenden Neugeborenen über einen Ultraschallvernebler (OptiNeb, Fa. NebuTec) mit möglichst geringer Totraumventilation möglich macht. Ferner sollte die Teilchengröße des Aerosols sowie die Menge der vernebelten Substanz pro Inhalationszyklus bestimmt werden.

Methodik:

Die Untersuchungen wurden im Aerosollabor der Universität Gießen (Klinik für Innere Medizin II, Prof. Seeger) durchgeführt. Messung der Teilchengröße bei Verwendung einer blauen Prallplatte mithilfe des Windows-OS Sympatec HELOS- Systems.

Bestimmung des Outputs bei gegebenem Systemaufbau mittels Tc99-Pertechnetat markierter Inhalationslösung bei verschiedenen Füllungsvolumina und Flowraten.

Für das Inhalationssystem wurde durch die Fa. NebuTec eine Inhalationsmaske mit integriertem Expirationsventil angefertigt.

Ergebnisse:

Die Teilchengröße bei definiertem Versuchsaufbau betrug 3,26µm (SD 1,61µm).

Bei einer Füllmenge von 4ml und einem Flow von 2 l /min erreichen während der Inhalationszeit 1002±73µl die Inhalationsmaske. Die durchschnittliche Zeit bis zum Erreichen der gerätebedingten Restmenge beträt 7,8±0,8min.

Schlussfolgerung: Durch die Anfertigung einer für Neonaten passenden Inhalationsmaske mit integriertem Expirationsventil wird ein dichtes Aufsetzen der Maske bei spontan atmenden Neugeborenen möglich und so eine effektive Inhalation der vernebelten Substanz erreicht. Mit dem in der WIN-Studie eingesetzten Inhalationssystem werden Teilchengrößen an der Inhalationsmaske angeboten, die einen Transport der Wirksubstanz bis in die kleinen Atemwege erlauben. Geräte- und systembedingt wird lediglich ¼ der eingesetzten Substanzmenge bei einem Inhalationszyklus an der Maske angeboten.