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DOI: 10.1055/s-2004-829299
Einfluss von Perfluorocarbonen auf das pulmonale Surfactantsystem – eine elektronenmikroskopisch-stereologische Studie
Einleitung: Die partielle Flüssigkeitsbeatmung (PLV) ist eine Therapiealternative der schweren, auf einer Störungen des pulmonalen Surfactantsystems beruhenden, respiratorischen Insuffizienz. Um Patienten von der PLV zu entwöhnen, ist ein ungestörtes Surfactantsystem erforderlich. Daten bezüglich der Interaktion von PFC und Surfactant sind widersprüchlich. In vitro Ergebnisse an isolierten Typ II Pneumozyten lassen vermuten, dass PFC die Surfactantsekretion erhöht und die -synthese inhibiert [Rüdiger et al. CCM, 2003;31:1190–96]
Hypothese: Unter PLV findet sich in vivo ein niedriger intrazellulärer Surfactantpool als unter konventioneller Therapie.
Methodik: Surfactantdepletierte Ratten wurden mit PLV (Lavage-PFC, n=5) oder konventionell (Lavage-Luft, n=5) für 1 Stunde beatmet. Als Kontrolle dienten Lungen gesunder Tiere, die mit Luft (Gesund-Luft, n=5) oder PFC (Gesund-PFC, n=5) gefüllt waren.
Zur quantitativen Beurteilung von Lungenparenchym, intrazellulärem und -alveolärem Surfactantpool auf Licht- und Elektronenmikroskopischer Ebene wurde ein “design-based” stereologischer Ansatz gewählt.
Ergebnisse: Verglichen mit gesunden-Lungen fanden sich bei lavagierten-Tieren mehr Typ II Pneumozyten mit Lamellarkörperchen im Prozess der Sekretion und in den Alveoli frisch sezerniertes lamellarkörper-ähnliches Surfactant. Die Fraktion der Surfactant bedeckten Alveolaroberfläche und die totale intraalveoläre Surfactantmenge waren deutlich niedriger in der Lavage-Gruppe. Im Vergleich zur jeweiligen Luft-gefüllten Gruppe wiesen die beiden PFC-Gruppen, mit Ausnahme eines signifikant höheren totalen Lungenvolumens, keine anderen Unterschiede auf.
Diskussion: Im Gegensatz zur Hypothese hat die kurzzeitige PLV bei surfactantdepletierten Tieren keinen Einfluss auf die intrazelluläre oder -alveoläre Surfactantzusammensetzung.