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DOI: 10.1055/s-2004-829288
Crossover-Vergleich von propotional assistierter Beatmung mit und ohne pulsoximetrische Steuerung der Backup Beatmung bei beatmeten Frühgeborenen
Proportional assistierte Beatmung (PAV) ermöglicht eine unterstützte Spontanatmung ohne Aufprägung fixierter Beatmungsparameter. Zur Stabilisierung der Ventilation während einer Apnoe oder Hypoventilation erfolgt bislang, nach einer festgelegten Zeitspanne, eine kontrollierte maschinelle Backup Beatmung (BUP). Setzt die Eigenatmung des Kindes wieder ein, wird die BUP beendet. Bisher aktiviert allein das Sistieren einer ausreichenden Ventilation die BUP über das Atemgasflowsignal. Im Fall einer grenzwertig hinreichenden Ventilation mit bestehender oder zeitlich verzögert einsetzender Sauerstoffentsättigung wird die Beatmung u.U. nicht intensiviert [Rieger-Fackeldey, Pediatr Res].
Hypothese: Die zusätzliche automatische (adaptive) Aktivierung von BUP während PAV bei Unterschreitung eines voreingestellten pulsoximetrischen Grenzwertes reduziert die Anzahl und Dauer der Sättigungsabfälle (prim. Zielkriterien). Methodik: Bei Frühgeborenen unter Beatmung wurden in randomisierter Sequenz an zwei aufeinanderfolgenden Tagen 2-stündige
Episoden von PAV mit und ohne pulsoximetrisch aktivierte BUP eingesetzt. Die Evaluation des Pulsoximetriesignals und Aktivierung der BUP erfolgte selbstadaptierend durch die Software des Beatmungsgeräts (Stephanie®, F. Stephan Medizintechnik). Ergebnisse: Untersucht wurden 11 Frühgeborene (Geburtsgewicht 888±369g, Gestationsalter 27±2,8 Schwangerschaftswochen, Alter zum Studienzeitpunkt 17,1±21,6 Tage). Die vor Studienbeginn geplante Interimsanalyse zur Feststellung der Datenvariabilität ergab bereits statistisch signifikante Differenzen (*p<0,05; gepaarter T-Test, damit Stichprobengröße).
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PAV mit SpO2 |
PAV ohne SpO2 |
Anzahl SpO2<85% (n) |
22±23 * |
33±36 |
Dauer SpO2<85% (min) |
9,77±10,7 * |
20,5±23,3 |
MAP (cm H2O) |
4,0±1,48 * |
3,81±1,39 |
Minutenvolumen (ml/min/kg) |
395±119 |
383±115 |
Frequenz (/min) |
60±7 |
59±8 |
Schlussfolgerung: Die zusätzliche Einbeziehung der Pulsoximetrie ermöglicht eine Stabilisierung der arteriellen Sauerstoffsättigung. In wieweit die stabilere Sauerstoffversorgung bei gleichzeitig höherem Atemwegsmitteldruck zu einer Verbesserung des Langzeitoutcome führt muss anhand weiterer Studien untersucht werden.