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DOI: 10.1055/s-2004-829286
Reduktion des Beatmungsaufwandes bei extrem kleinen Frühgeborenen durch die Verwendung eines totraumfreien Flowsensors. Eine experimentelle Studie
Einleitung: Eines der wichtigsten Morbiditätskriterien extreme kleiner Frühgeborener ist die Bronchopulmonale Dysplasie. Die Hauptursache dieser chronischen Lungenschädigung ist die Beatmung mit großen Tidalvolumina. Bei extrem kleinen Frühgeborenen stellt der technische Totraum den größten Anteil des notwendigen Tidalvolumens dar. Abhängig vom verwendeten Y-Stück mit oder ohne Flowsensor kann dieses größer als die eigentliche alveolare Ventilation werden.
Methode: Verglichen wurde die Zeit die benötigt wurden, um eine mit CO2 geflutete Testlunge für Frühgeborene „leer“ zu atmen. Es wurden vier unterschiedliche Y-Stücke gestestet (drei mit Flowsensor: mit integriertem Flowsensor [A], mit totraumarmem ISO Flowsensor [B] mit einem von uns patentiertem totraumfreien Flowsensor [C]; sowie ein Y-Stück gänzlich ohne Flowsensor [D]). Die Beatmung wurde mit einer Beatmungsfrequenz von 60/min, einem Spitzendruck von 16 mbar, einem PEEP von 3,5 mbar und einem Flow von 10 l/min standardisiert. Gemessen wurde mit einem im Exspirationsschenkel angebrachtem Capnographen die Zeit zwischen Beginn der Beatmung und dem CO2-Abfall wieder auf den Ausgangswert 0. Die Testreihen wurden mit und ohne einer Vorrichtung für geschlossenes Absaugen, die zwischen Testlunge und Y-Stück eingebaut wurde, durchgeführt. Mittelwert und Standardabweichung aus jeweils 10 Wiederholungen wurde statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die CO2 Eliminationszeit betrug beim Y-Stück: [A] mit geschlossener Absaugung 47.7 (±0.82)s und ohne geschlossenen Absaugung 45.5 (±1.18)s, bei [B] 42.5 (±1.27) und 41.1 (±0.99)s, bei [C] 37.5 (±1.18) und 37.4 (±0.97)s und bei [D] 38.3 (±1.16)s und 36.8 (±0.79)s.
Schlussfolgerung: Die Verwendung unseres patentierten Flowsensors zeigte die selbe CO2 Eliminationszeit wie das Y-Stück ohne Flowsensor. Der Beatmungsaufwand mit diesen beiden Teilen lag um 20% unter dem Y-Stück mit integriertem Flowsensor und um 10% unter dem totramarmen ISO Flowsensor. Eine derartige Reduktion sollte auch eine entsprechende Auswirkung auf die Beatmungsbedingten Lungenschäden haben.