Pneumologie 2004; 58 - 10
DOI: 10.1055/s-2004-828908

Langsame zyklische Herzachsenveränderungen – Detektion im Rahmen der Polysomnographie

M Westhoff 1
  • 1Lungenklinik Hemer, Hemer

Einleitung: Verlagerungen der Herzachse sowie Variationen der Herzfrequenz in Abhängigkeit von der Atmung sind hinreichend bekannt. Anhand von drei Kasuistiken soll eine besondere Beobachtung, eine langsame zyklische, jedoch atemunabhängige Veränderung der Herzachse dargestellt werden.

Fallbeispiele: 3 Patienten mit DDD-Schrittmacher zeigten bei der Polysomnographie durchgehend eine av-sequentielle Stimulation der Vorhöfe und Ventrikel mit der jeweils programmierten Stimulationsfrequenz. Neben respiratorischen Schwankungen der Größe des Vorhof- und Ventrikelspikes offenbarte sich eine dieser Variation unterlegte langsame zyklische Variation der Spikeamplituden und –ausrichtungen. Die Zykluslänge dieser langsamen sinusartigen Schwingungen schwankte zwischen 33s und 133s. Der Patient mit langen Zykluslängen zwischen 100s und 133s war herzinsuffizient mit einer deutlich eingeschränkten LV-Funktion und wies zusätzlich eine Cheyne-Stokes-Atmung auf.

Diskussion: Durch die festfrequente Stimulation von Vorhöfen und Ventrikel ergeben sich stabile Untersuchungsbedingungen hinsichtlich der Beurteilung sekundärer Einflüsse auf die Lage des Herzens im Thorax. Bei unveränderten EKG-Ableitungspunkten und fixierten SM-Elektroden müssen die beobachteten Veränderungen der Spikeamplitude, die unabhängig von respiratorischen Schwankungen auftreten, auf Lageveränderungen des durch die Stimulation ausgelösten elektrischen Feldes zurückgeführt werden. Die langsame Frequenz der registrierten zyklischen Spikeamplitudenvariationen spricht im wesentlichen für eine zyklische bzw. phasische Veränderung der Herzachse im Sinne einer Pendelbewegung des Herzens. Inwieweit die Zykluslänge durch die Größe des Herzens bzw. die kardiale Funktion mitbeinflusst wird ist zunächst spekulativ.

Schlussfolgerung: Die beobachteten zyklischen Variationen der Herzachse unter festfrequenter SM-Stimulation deuten auf langsame zyklische Veränderungen der Herzlage.