Therapie des frotgeschrittenen HER-2/neu positiven Mammakarzinoms mit der Kombination Capecitabine/Trastuzmab

Fragestellung: Für Patientinnen mit HER2/neu positivem, fortgeschrittenem Mammakarzinom führt die Therapie mit Trastuzumab in Kombination mit Taxanen zu einer signifikant verbesserten Ansprechrate und einem verlängerten Überleben. Allerdings gibt es keine standardisierten Therapieempfehlungen bei Fortschreiten der Erkrankung. Präklinischen Studien sprechen der Kombinationstherapie von Trastuzumab und Capecitabine eine klinische Wirksamkeit zu. In der vorliegenden Untersuchung wird die Toxizität und Wirksamkeit von Trastuzumab in Kombination mit Capecitabine bei Taxan- und Trastuzumab-vorbehandelten Mammakarzinom untersucht.

Methode: 19 Patientinnen mit Her2/neu überexprimierendem Mammakarzinom wurden mit Trastuzumab in Kombination mit Capecitabine therapiert. Alle Patientinnen waren mit anthrazyklinhaltiger Chemotherapie vorbehandelt und hatten unter Taxan/Trastuzumab einen Progress gezeigt. Die Patientinnen erhielten Capecitabine in einer standardisierten Dosierung von 1250mg/m² zweimal täglich über 2 Wochen, mit einer anschließenden 7-tägigen Einnahmepause. Trastuzumab wurde in einer Dosis von 2mg/kg KG verabreicht.

Ergebnisse: Es wurden durchschnittlich 10 Zyklen (Median 3–18) verabreicht, die mittlere Capecitabine-Dosis betrug 1050mg/ m². Zwei Patientinnen zeigten eine komplette Remission, 5 Patientinnen eine partielle Remission und 5 Patientinnen eine Stabilisierung der Erkrankung. 7 Patientinnen hatten eine Tumorprogression. Das mittlere progressionsfreie Intervall betrug 33 Wochen. Die Therapie wurde insgesamt gut vertragen und zeigte nur geringgradige Nebenwirkungen. Eine Dosisreduktion war lediglich aufgrund von PPE (palmoplantares Erythem) und gastrointestinalen Nebenwirkungen erforderlich.

Schlussfolgerung: Die Kombinationstherapie mit Capecitabine/Trastuzumab ist eine wirksame und insgesamt gut verträgliche Therapie bei Taxan-vorbehandeltem, Her2/neu positivem Mammakarzinom. Die vorliegende Untersuchung bestätigt die in präklinischen Studien postulierte additiven Wirkung einer Kombination von Her2/neu Antikörpern und Capecitabine.