Die mediane Lebenserwartung bei metastasiertem Mammacarzinom beträgt 20 bis 24 Monate.
Nach rein ossärer Metastasierung 31 Monate, bei diffuser parenchymer Metastasierung
11 Monate (Kahlert 1999).
Nach heutigem Kenntnisstand ist das metastasierte Mammacarzinom nicht heilbar. Die
Therapieziele dabei sind:
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langfristiger Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit
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langfristiger Erhalt einer guten Lebensqualität
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Linderung tumorbedingter Beschwerden
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Lebensverlängerung
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Orientierung an den Wünschen und Wertvorstellungen und Ziele der Patientinnen.
Die Kriterien für die Therapiewahl bei metastasiertem Mammacarzinom sind: Als erstes
die Wünsche, Wertvorstellungen und Ziele der Patientinnen, das Alter, Co-Morbidität,
Hormonrezeptorstatus, Beschwerdebild, Menopausenstatus. Her2-Status, das Metastasierungsmuster
(visceral-ossär), die Progredienz der Erkrankung und die vorausgegangenen Therapien.
Die prinzipiellen Therapieoptionen bei metastasiertem Mammacarzinom sind endokrine
Therapie (in Abhängigkeit des Hormonrezeptorstatus), zytostatische Therapie, Bisphosphonattherapie,
Immuntherapie, Strahlentherapie, Chirurgie und Schmerztherapie. Beim metastasierten
Mammacarzinom mit positivem Hormonrezeptorstatus sollte die antihormonelle Therapie
den ersten Schritt darstellen. Ausnahmen dafür sind der negative Rezeptorstatus, starke
Beschwerden durch Einschränkung von Organfunktion (Leber und Lunge) sowie ein rasches
Fortschreiten der Metastasierung. Der Erfolg der Therapie beträgt 20 bis 40% des Erreichen
einer Remission und in 20 bis 30% einer Krankheitsstabilisierung über mindestens 6
Monate.
Die wichtigsten Formen der Hormontherapien sind: GnRH-Analoga, Antiöstrogene, Aromatasehemmer
und Gestagene.
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