Rofo 2004; 176 - PO195
DOI: 10.1055/s-2004-828188

MR-Angiographie beim akuten Schlaganfall – zeitliche und qualitative Optimierung der Gefäßdarstellung

A Richter 1, JP Schneider 1, C Hobohm 1, D Schneider 1, A Wagner 1, C Zimmer 1
  • 1Diagnostische Radiologie Universität Leipzig, Neuroradiologie, Leipzig

Ziele: Ein Problem bei der Bildgebung des akuten Schlaganfalles ist bei den häufig unkooperativen Patienten der relativ hohe Zeitaufwand sowie die Artefaktanfälligkeit. Die routinemäßig verwendeten MR-Sequenzen zeigen zusätzlich zum Teil deutliche Diskrepanzen hinsichtlich Darstellung des Ausprägungsgrades von Gefäßverschlüssen. Zweck dieser Untersuchung ist, die Standardgefäßsequenzen mittels Kontrast-unterstützung zu optimieren, wobei sowohl der intra- als auch der extrakranielle Gefäßabschnitt möglichst artefaktfrei dargestellt werden sollte. Methode: Untersucht wurden bisher 12 Patienten mit akutem Schlaganfall in einem 1.5T Scanner. Neben den standardmäßigen Diffusions- und Perfusions-messungen sowie der FLAIR-Sequenz wurden die hirnversorgenden Gefäße mittels Phasenkontrast, TOF-MRA und zusätzlicher kontrastverstärkter MRA (ce-MRA) dargestellt. Die Ergebnisse wurden in einer ersten Auswertung hinsichtlich ihrer diagnostischen Verwertbarkeit für die unmittelbar folgende Entscheidung zur i.v.- bzw. i.a.-Lyse verglichen. Ergebnis: Bei 3 von 12 Patienten (25%) zeigten sowohl native als auch kontrastverstärkte Untersuchungstechniken keinen Gefäßverschluss oder Stenose. 9 Patienten (75%) wiesen einen ACI-Verschluss in TOF- und Phasenkontrast-Angiographie auf, davon bestätigten sich in der KM-Untersuchung nur 4 (44%). Bei den übrigen 5 (56%) stellte sich nach Kontrastmittelgabe die Längenausdehnung des Verschlusses deutlich geringer dar. Die Scanzeit für Phasenkontrast- und TOF-MRA betrug ca. 3:41min, gegenüber 0:44min (4×11s als dynamische Messung) Scanzeit für die ce-MRA. Schlussfolgerung: Insgesamt wurde gezeigt, dass sich beim akuten Schlaganfall gegenüber den standardmäßigen nativen Gefäßuntersuchungen mittels ce-MRA folgende Vorteile ergeben: Kürzere Messzeiten. Sicherere Beurteilbarkeit von stenosierenden Gefäßprozessen. Information über Flussdynamik. Gleichzeitige Beurteilbarkeit des intra- und extrakraniellen Gefäßabschnittes.