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DOI: 10.1055/s-2004-828122
MRT des Felsenbeins mittels true-FISP
Ziele: Die true-FISP Sequenz sollte bezüglich der Darstellung anatomischer Strukturen und pathologischer Veränderungen des Innenohrs mit der stark T2-gewichteten turbo Spin-Echo Sequenz verglichen werden. Methode: Bei 58 Patienten wurde eine true-FISP (TR/TE 9,8/4,2 ms, Flipwinkel 80°, Schichtdicke 0,44mm) und eine TSE (TR/TE 2000/500 ms, Schichtdicke 0,33mm) durchgeführt. Die Aufnahmen wurden auf die Darstellung anatomischer Details wie der Lamina Spiralis, Modiolus, Vestibulum, Nerven im inneren Gehörgang und anderer mittels einer Skala (0–3) und Vorliegen und Erkennbarkeit pathologischer Veränderungen beurteilt. Zusätzlich wurde die Signalintensität von Gehirn, Liquor, subkutanem Fettgewebe, Knochen und Labyrinth gemessen und Signalintensitätsunterschiede errechnet. Ergebnis: Kleine Strukturen wie der Modiolus, die Lamina spiralis, die Rami sup. et inf. N. vestibuli und der Ramus cochlearis wurden mittels der true-FISP signifikant besser (p<0,001) dargestellt als mittels der TSE, während größere Strukturen wie Cochlea, Vestibulum und Bogengänge mit beiden Sequenzen gleich gut erkennbar waren. Die true-FISP Sequenz wies ein höheres Spektrum an Siegnalintensitätsunterschieden zwischen den soliden Strukturen auf (TSE Knochen 86, Gehirn 85; true FISP: Knochen 48, Gehirn 130). Hierdurch konnten pathologische Veränderungen wie Akustikusneurinome und in zwei Fällen ein knöcherner Defekt über dem oberen Bogengang mittels der true-FISP Sequenz besser dargestellt werden. Bei 6 Patienten waren jedoch auf den true-FISP Aufnahmen Auslöschungsartefakte in den Bogengängen sichtbar, die auf den TSE-Aufnahmen nicht vorlagen. Schlussfolgerung: Die true-FISP ist zur hochauflösenden Untersuchung des Felsenbeins geeignet, und zeichnet sich durch eine gute Detailerkennbarkeit und hohe Signalintensitätsunterschiede in soliden Gewebeentitäten aus. Bei dem Auftreten von Feldinhomogenitätsartefakten sollte die Untersuchung durch die TSE oder eine entsprechende Sequenz ergänzt werden.
Key words
Felsenbein - Innenohr - true-FISP