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DOI: 10.1055/s-2004-828118
Differentialdiagnose seltener Raumforderungen im inneren Gehörgang
Ziele: Raumfordernde Prozesse im inneren Gehörgang sind in den meisten Fällen Akustikusneurinome (Vestibularisschwannome). Andere Tumorarten sind selten. Von den Neoplasien müssen entzündliche Erkrankungen abgegrenzt werden, die auch einen raumfordernden Effekt haben können. Methode: In einer retrospektiven Untersuchung wurde bei 351 operierten Patienten mit einer Läsion ausschließlich im inneren Gehörgang analysiert, ob seltene Prozesse präoperativ anhand der klinischen Symptomatik und der Bildgebung mit CT und MRT von den wesentlich häufigeren Akustikusneurinomen abgrenzbar waren. Ergebnis: 15 Patienten hatten einen seltenen Prozess im inneren Gehörgang. Hierunter befanden sich 6 Lipome, 3 Hämangiome, 2 Neurofibrome, 2 Meningeome, ein Facialisneurinom und eine Lymphommetastase. 14 Patienten hatten eine Hörminderung in Kombination mit Tinnitus und Schwindel. Nur bei zwei Patienten, bei denen die Bildgebung vorlag, bestanden vor der Operation Hinweise auf einen seltenen raumfordernden Prozess. An einen seltenen Prozess ist zu denken, wenn 1. eine Grunderkrankung vorliegt, die zu einer Raumforderung im inneren Gehörgang führen kann, 2. bei der klinischen Untersuchung eine Facialisparese und keine Hörminderung zu finden ist, 3. ein hyperintenses Signal in der nativen T1-gewichteten Sequenz vorliegt, 4. die Läsion ein heterogenes Enhancement oder Verkalkungen aufweist und 5. eine Meningeose besteht. Schlussfolgerung: Auch bei retrospektiver Auswertung der präoperativen Daten war die Abgrenzung von seltenen raumfordernden Prozessen meist nicht sicher möglich.
Key words
Akustikusneurinom - Differentialdiagnose - MRT - CT