Rofo 2004; 176 - PO59
DOI: 10.1055/s-2004-828052

Vergleich von Fermi- und Exponentialfunktion als Modellfunktionen für die Entfaltung bei der quantitativen Bestimmung der Herzperfusion in der MRT

H Köstler 1, C Ritter 1, M Trumpp 1, M Beer 1, D Hahn 1, J Sandstede 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg

Ziele: Bei First-pass Perfusionsuntersuchungen des Herzens können quantitative Werte erhalten werden, wenn die Konzentrations-Zeit-Kurve des Myokards mit der Arteriellen Inputfunktion (AIF) entfaltet wird. Um die Empfindlichkeit des Entfaltungsprozesses auf Rauschen zu verringern, wird das Residuum der Entfaltung durch eine Modellfunktion beschrieben. Ziel dieser Arbeit war es, die Werte von quantitativen Perfusionsauswertungen mit zwei verschiedenen Modellfunktionen, der Exponentialfunktion und der Fermifunktion, zu vergleichen. Methode: 6 First-pass Perfusionsuntersuchungen (Multischicht-SR-SSFP-Perfusionssequenz, 3* 3ml Gd-DTPA, 3* 1ml/8ml Gd-DTPA in Präbolus-Technik) wurden an gesunden Probanden in Ruhe durchgeführt. Pro Schicht wurden 8 Sektoren mit Kontaminationskorrektur ausgewertet: Alle Kurven wurden normalisiert mit Hilfe des Signals der Basislinie vor Anfluten des Kontrastmittels. Anschließend wurden die Kurven mit der arteriellen Inputfunktion (AIF) entfaltet, wobei als Modellfunktion für das Residuum entweder eine Fermi- oder eine Exponentialfunktion verwendet wurde. Für beide Modellfunktionen wurden so Werte für die Perfusion bestimmt. Ergebnis: Bei der Auswertung mit der Exponentialfunktion (0,88ml/g/min) wurde ein deutlich höherer Perfusionswert bestimmt als bei Verwendung einer Fermifunktion (0,72ml/g/min) bei vergleichbarer relativer Standardabweichung. Die Perfusionswerte der beiden Auswertungen zeigten einen linearen Zusammenhang: P (exp)=(–0,05±0,01) + (1,28±0,02) P (fermi) mit einer Korrelation von R=0,98. Schlussfolgerung: Quantitative Werte der Perfusion, die unter verschiedenen Modellannahmen ausgewertet wurden, sind nicht direkt vergleichbar, d.h. eine Kalibrierung der Ergebnisse von verschieden Auswerteverfahren ist notwendig. Der lineare Zusammenhang der Ergebnisse der beiden Modellannahmen zeigt, dass relative Aussagen wie Perfusionsreserve oder Perfusionsminderung im Infarktareal im Vergleich zum Restmyokard mit beiden Modellfunktionen gleichermaßen möglich sind.