Ziele: Harmonic Imaging produziert Bilder mit hoher Orts- und Kontrastauflösung. Die Mikrobläschen
im verwendeten Kontrastmittel werden deutlich sichtbarer. Ziel dieser Studie war es,
das diagnostische Potential der kontrastverstärkten Miktionsurosonographie (MUS) mittels
Harmonic Imaging bei reduzierter Kontrastmitteldosis mit der Miktionszystourethrographie
(MCU) zu vergleichen. Methode: 55 Patienten (17 Jungen, 38 Mädchen; Durchschnittsalter 4 Jahre), die zur Refuxuntersuchung
kamen, wurden für die Vergleichsstudie rekrutiert. Im Anschluss an einen Standard-Ultraschall
des Harntraktes mit Harmonic Imaging (Sonoline Elegra, Siemens) folgte die Blasenkatheterisierung
und die intravesikale Gabe des Ultraschallkontrastmittels Levovist® (300mg/ml). Anstatt
der bei MUS mit konventioneller Ultraschallmodalität verwendeten Menge –10% des Blasenvolumens
– wurde jetzt nur 5% Volumen des Kontrastmittels benutzt. Die Sonographie des Harntraktes
wurde wiederholt und auch unter Miktion fortgeführt. Es schloss sich ein MCU an. Ergebnis: Zur Evaluation standen insgesamt 114 Nieren-Ureter-Einheiten (NUE) zur Verfügung.
In 29 NUE wurde mit einer oder beiden Methoden ein vesikoureteraler Reflux (VUR) diagnostiziert.
In 7 NUE wurde der Reflux nur mit Hilfe der MUS, in 3 NUE nur mittels MCU diagnostiziert.
Beim Vergleich der MUS mit der Referenzmethode MCU waren die diagnostischen Ergebnisse
folgendermaßen: 86,4% Sensitivität, 92,4% Spezifität, 73,1% positiver Vorhersagewert
und 96,6% negativer Vorhersagewert. Der Korrelationskoeffizient zwischen den beiden
Methoden betrug 0,741 (p<0,001). Schlussfolgerung: MUS mit Harmonic Imaging und halbierter Kontrastmitteldosis ist in Bezug auf Ausschluss
und Diagnose eines VUR mit der MCU vergleichbar. Die Reduktion der Kontrastmittelmenge
schränkt die Aussagefähigkeit der MUS nicht ein, sondern ermöglicht bei gleichen Ergebnissen
eine kostengünstigere Untersuchung.
Schlüsselwörter
Kinder - Miktionsurosonographie - Ultraschallkontrastmittel - Harmonic Imaging - Miktionszystourethrographie