Rofo 2004; 176 - VO_4169
DOI: 10.1055/s-2004-827943

Miktionsurosonographie mit Sonovue®, einem Ultraschall-Kontrastmittel der 2. Generation

M Beer 1, F Schreiber 1, N Gordjani 1, H Riedmiller 1, K Darge 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Pädiatrische Radiologie, Würzburg

Ziele: Die kontrastverstärkte Miktionsurosonographie (MUS) wird in der Routine mit dem Ultraschallkontrastmittel (US-KM), Levovist® durchgeführt. Für die MUS wird normalerweise eine Dosis von 10% des Blasenvolumens verwendet, bei Harmonic Imaging sind 5% ausreichend. Limitierend für eine weite Verbreitung der MUS sind die hohen Kosten des US-KM. Sonovue® zählt zu den kürzlich vorgestellten stabileren US-KM der zweiten Generation. In-vitro-Studien belegen, dass möglicherweise eine 1% Blasenfüllung ausreichend ist. Ziel war es, MUS-Untersuchungen mit Sonovue durchzuführen und deren diagnostische Sicherheit mit der Miktionscystourethrographie (MCU) zu vergleichen. Methode: Bei 27 Patienten (19 Mädchen, 8 Jungen; 2 Monate –15 Jahre), erfolgte ein MUS. Dies beinhaltete einen prä-Kontrast-US des Harntraktes, Blasenkatheterisierung, intravesikale Gabe von Sonovue mit einem Volumen von 1% der Blasenfüllung und erneutem US des Harntraktes inklusive unter Miktion. Die US-Untersuchung wurde mit einem Sonoline Elegra® in fundamentaler und Harmonic Imaging Technik durchgeführt. Anschließend erfolgte eine MCU. Es wurde gezielt nach unerwünschten Ereignissen nach der Untersuchung und 24 Stunden später telefonisch gefragt. Ergebnis: Es wurden insgesamt 58 Nieren-Ureter-Einheiten (NUE) – bei 4 Doppelnieren – untersucht. In 21 NUE wurde Reflux in beiden oder einer Methode diagnostiziert. In 52/58 (90%) der NUE war eine Übereinstimmung der beiden Methoden festzustellen. In 6/58 (10%) der NUE war keine Übereinstimmung, da jeweils in 3 NUE der Reflux nur in der MUS oder MCU festgestellt wurde. Nebenwirkungen der intravesikalen Applikation von Sonovue wurden nicht berichtet. Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse der MUS mit dem Einsatz von niedrigdosiertem Sonovue deuten auf eine vergleichbare diagnostische Aussage wie bei der MCU hin. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, die sonographische Refluxprüfung mittels Sonovue in der Routine einzusetzen, mit dem Potential bei niedriger KM-Dosis deutlich Kosten zu sparen.