Rofo 2004; 176 - VO_4161
DOI: 10.1055/s-2004-827935

MRT der Milz – Differenzierung von Milzläsionen unter Verwendung von SPIO

G Gaffke 1, C Stroszczynski 1, P Chmelik 1, D Jost 1, I Schlecht 1, S Gretschel 1, WD Ludwig 1, R Felix 1
  • 1Charité, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Untersuchung des dynamischen Kontrastmittelverhaltens der Milz unter der Applikation eines RES spezifischen MR-Kontrastmittels. Methode: Dargestellt werden die Untersuchungsergebnisse von 124 Patienten mit Primärtumoren. Die Auswertung der Untersuchungen erfolgte nach dem dynamischen Kontrastmittelverhalten der Milz in T1 und T2 gewichteten (w) Sequenzen in Korrelation zur Milzgröße, der Darstellung pathologischer Befunde anhand zweier Sets aus nativen und Magnevistgestützten Sequenzen (1) sowie ergänzenden SPIO unterstützten Aufnahmen (2). Es wurde ein Untersuchungsprotokoll bestehend aus T2w (TSE T2 FS TR 3800 TE 102 FA 150) Sequenzen in Atemtriggerung vor und nach SPIO – Gabe (Resovist, Schering AG, Deutschland) sowie T1w-Sequenzen (Flash 2DT1 GRE TR 145 TE 4,76 FA 75) nach SPIO sowie Gadopententet dimeglumin – Applikation (Magnevist, Schering AG, Deutschland) in dynamischer Abfolge (0s, 20s, 40s, 60s, 180s, 300s, 600s) durchgeführt. Die Abbildungsqualität, Sicherheit in der Artdiagnostik wurde von 2 Untersuchern anhand einer 5 Punkte-Skala evaluiert. Ergebnis: Bei n=44 Patienten (35%) lag eine Splenomegalie vor. In 19 Untersuchungen fanden sich suspekte Läsionen: n=6 intralienale Hämangiome, n=2 Manifestationen eines GIST in der Milzloge, n=8 accessorische Milzen, n=3 Milzzysten. Beim Vorliegen einer Splenomegalie zeigte sich in der dynamischen Untersuchung ein verzögerter Signalanstieg in der T1w-Dynamik, sowie eine signifikant niedrigerer Signalverlust (34% vs. 60%) des Milzparenchyms in der T2w-FSE nach 10min. In der Auswertung wurde die Kombination aus T2w Sequenzen nach SPIO und die dynamischen T1w-Sequenzen nach Gadopentet dimeglumin Applikation als signifikant aussagekräftiger (p<0,01) als Sets ohne SPIO gestützte Aufnahmen evaluiert. Schlussfolgerung: Die Verwendung RES-spezifischer MR-Kontrastmittel bietet zusätzliche Optionen in der MRT der Milz und zur in der Detektion und Differentialdiagnostik intra- und perilienaler Tumoren.