Ziele: Die MRT gewinnt gegenüber dem Röntgen in der Diagnostik der ankylosierenden Spondylitis
(AS) immer mehr an Bedeutung. Ziel war die Entwicklung eines effektiven Bewertungssystems
für MRT-Veränderungen der Wirbelsäule bei AS zur Aktivitäts- und Verlaufsbeurteilung
im Rahmen klinischer Studien und die Evaluation der Intra- und Interobserverreliabilität.
Methode: Die Wirbelsäulen von 30 AS-Patienten wurden prospektiv mittels MRT (sagittale T1-TSE
und STIR Sequenzen) untersucht. Nach 96 Tagen erfolgte eine Verlaufsuntersuchung.
Pro Bewegungssegment wurden auf Basis der Signalintensitäten folgende Befund-Typen
definiert: 0–normal; 1–floride Entzündung; 2–postentzündliche Knochenmarkverfettung;
3–komplette/partielle Ankylose. Pro Segment wurde das Entzündungsausmaß auf einer
semiquantitativen Skala von 0–3 definiert. Syndesmophyten und Spondylarthritiden wurden
dokumentiert. Eine Untergruppe von 20 MRT-Serien wurde verblindet durch unabhängige
Untersucher ausgewertet und die Intra- und Interobserverreliabilität der Scores ermittelt.
Ergebnis: 720 Segmente der Wirbelsäulen der 30 AS-Patienten wurden evaluiert. Es fanden sich
135 Typ-1-Läsionen, 46 Typ-2-Läsionen und 18 Typ-3-Läsionen. An 58 Segmenten fanden
sich Syndesmophyten, an 59 Segmenten Spondylarthritiden. Die Übereinstimmungen der
Befunder betrugen 84,4% bis 87,8%. Intra- und Interobserverreabilitäten erreichten
einen Kappa-Wert von 0,65 bzw. 0,72. Schlussfolgerung: Das vorgestellte Scoring-System gestattet die effiziente Aktivitäts- und Verlaufsbeurteilung
der AS mittels MRT im Rahmen klinischer Studien und zeichnet sich durch eine gute
Reproduzierbarkeit aus.
Schlüsselwörter
Ankylosierende Spondylitis - MRT - Wirbelsäule - Score