Rofo 2004; 176 - VO_4088
DOI: 10.1055/s-2004-827862

Erste klinische Erfahrungen mit einem neuen multipolaren Radiofrequenzablationssystem

J Tacke 1, A Mahnken 1, A Roggan 1, RW Günther 1
  • 1Klinik für radiologische Diagnostik, Universitätsklinikum Aachen, Aachen

Ziele: Bericht über die ersten klinischen Erfahrungen mit einem neuen multipolaren Radiofrequenzablationssystem. Methode: Bei 10 Patienten (8 männl., 2 weibl., mittl. Alter 64,4 Jahre) wurden 20 Lebertumoren (3 HCC, 17 Metastasen) mit innengekühlten bipolaren Ablationssonden (Sondendurchmesser je 1,8mm, Elektrodenlänge zwischen 2 und 4cm) und einem 250 Watt Generator (Celon AG medical instruments, Teltow) in Intubationsnarkose unter CT-Kontrolle behandelt. Abhängig von Tumorgröße und –lage wurden bis zu 3 Sonden mit einer max. Generatorleistung bis 120 Watt im multipolaren Modus gleichzeitig betrieben. Die Ablation des Punktionstrakts erfolgte bei jeder Sonde einzeln im bipolaren Modus. Ergebnis: Die Ablation verlief bei allen Patienten komplikationslos. Die Nekrosegröße (Mittel: 4,5cm) überragte in allen Fällen die Tumorgröße (Mittel: 3,8cm), die mittl. Ablationszeit betrug 32min. pro Läsion. Da bei bipolarer Ablation der Strom nur innerhalb der Sondenelektroden fließt, wurden keine Neutralelektroden benötigt und trotz durchschn. 131 kJ applizierter Energiemenge wurde keine rel. Erhöhung der Körpertemperatur beobachtet. Schlussfolgerung: Dieses neue Ablationssystem ist einfach zu bedienen, effektiv und ermöglicht die Behandlung auch großer Läsionen in angemessener Zeit.