Rofo 2004; 176 - VO_4059
DOI: 10.1055/s-2004-827833

Quantifizierung der Nierenperfusion bei Nierenarterienstenose mittels einer dynamischen MR-TurboFLASH-Sequenz

M Henrik 1, SO Schoenberg 1, N Oesingmann 1, A Huber 1, C Buhlig 1, MF Reiser 1
  • 1Klinikum Großhadern, Institut für klinische Radiologie, München

Ziele: Untersuchung des Effekts von Nierenarterienstenosen auf die Perfusion der Niere mittels MRT. Methode: 37 Patienten (73 Nieren) mit Verdacht auf Nierenarterienstenose (NAST) wurden mittels MRA und MR-Perfusionsmessung (MRP) auf einem 1,5T MRT-System (Magnetom Sonata, Siemens Medical Solutions) untersucht. Der Grad der NAST reichte von 0% bis zur Okklusion (keine NAST n=52/<50% Stenose n=7/>50% Stenose n=14). Die MRA wurde mit einer schnellen 3D-GRE-Sequenz unter Verwendung paralleler Bildgebung mit einer räumlichen Auflösung von 0,9×0,8×1,0 mm3 gemessen. Für die MRP wurde eine SR-TurboFLASH-Sequenz (TR/TE/TI/α/Matrix/Anzahl Schichten/SD/Messungen/zeitliche Auflösung –254ms/1,04ms/131ms/256×110/4/8mm/350/1Messung/Sekunde) mit einem Kontrastmittelbolus von 0,1 mmol/kg KG Omniscan® (Amersham Health) verwendet. Eine Serie von drei 90° Pulsen im Phasenwinkel von 90° wurde zur Magnetisierungspräparation verwendet. Die Daten wurden mit speziell entwickelter Nachverarbeitungssoftware (Siemens Medical Solutions) unter Verwendung einer automatischen Bewegungskorrektur Pixel für Pixel ausgewertet. Statistische Auswertungen wurden mittels Wilcoxon-Test mit Bonferoni-Korrektur für multiple Vergleiche durchgeführt. Ergebnis: Signifikante Unterschiede fanden sich zwischen gesunden Nieren und Nieren mit hochgradiger NAST konnten hinsichtlich der mittleren Transitzeit (MTT, p=0,008) und der Zeit bis zum Signalmaximum (p=0,01). Keine signifikanten Unterschiede zeigten sich in der maximalen Steigung der Perfusionskurve. Durch die Pulszug-Präparation traten keine Inflow-Effekte auf. Ein gutes Kontrast-zu-Rauschen-Verhältnis wurde erreicht. Schlussfolgerung: Die semiquantitative kontrastmittelverstärkte MRP kann die Wirkung einer NAST auf die Organdurchblutung charakterisieren. Die MTT liefert dabei validere Ergebnisse als die in vereinfachten Modellen häufig benutzte Steigung. Die MRP ergänzt die MRA und die MR-Flussmessungen hinsichtlich einer genaueren Abgrenzung von hämodynamisch relevanten Stenosen.