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DOI: 10.1055/s-2004-827798
Neoadjuvante Therapie bei lokal fortgeschrittenem Mamma-Karzinom – Korrelation von Signalintensitätsdaten und immunhistochemischen prognostischen Markern
Ziele: Zum besseren Verständnis der biologischen Prozesse bei neoadjuvanter Systemtherapie von lokal fortgeschrittenem Mamma-Karzinom führten wir eine Analyse von therapieassoziierten MR-Signalalterationen und deren Korrelation mit immunhistochemischen prognostischen Markern (Onkogene u. Prolifertationsmarker) durch. Methode: Wir untersuchten 42 Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem (T2–4), histologisch gesichertem Mamma-Karziom (35 invasiv duktale/7 invasiv lobuläre Karzinome), die eine neoadjuvante Hormon- oder Chemotherapie erhielten. Eine dynamische MRT wurde vor und nach der präoperativen Systemtherapie durchgeführt. Die Signalintensitätsdaten aller Läsionen wurden zu beiden Zeitpunkten erfasst. Anhand der Signalintensitäts-Zeit-Kurven wurden drei Gruppen gebildet: 1) kontinuierliches Enhancement, 2) Plateau, 3) wash out. Das Therapieansprechen wurde klinisch, radiologisch und pathologisch evaluiert. Die Expression von mib-1, p53 und c-erb-B2 wurde anhand der prätherapeutischen Stanzbiopsate und der operativen Präparate quantifiziert und mit den Signalintensitätsdaten korreliert. Ergebnis: Nach der neoadjuvanten Therapie zeigten 16% (7/42) eine komplette und 67% (29/42) eine partielle Remission. Kein Ansprechen war bei 12% (5/42) und Progreß bei einer Patientin (2%) vorhanden. Wash out war vor der Therapie in 36 Fällen und nach Neoadjuvanz nur noch bei 21 Frauen nachweisbar. Prätherapeutisch waren 6 Signalintensitätskurven plateauförmig, nach Therapie nur noch 3. Initial war kein kontinuierlicher Kurvenverlauf nachweisbar, posttherapeutisch wiesen 18 Karzinome entsprechende Kurven auf. Vor der Therapie war eine Überexpression von p53, mib-1 und c-erbB-2 in 28,6%, 39,2% und 39,4% vorhanden, nach Neoadjuvanz sanken diese signifikant auf 16%, 14,2% und 22,3%. Schlussfolgerung: Signalintensitätseigenschaften invasiver Mammakarzinome korrelieren mit biologischen Markern, die die proliferative Potenz der Tumoren bestimmen. Beide zeigen spezifische therapieassozierte Änderungen.
Schlüsselwörter
Mamma - Neoadjuvanz - Proliferationsmarker - Immunhistochemie - MRT