Rofo 2004; 176 - VO_3129
DOI: 10.1055/s-2004-827743

Vergleich hochauflösender Sequenzen in der MRT zur Beurteilung von Knorpelläsionen am Knie

A Cavallaro 1, L Wachsmuth 1, W Eger 1, C Fellner 1, F Fellner 1, W Bautz 1
  • 1Radiologisches Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Ziele: Es sollten hochauflösender 3D-Gradientenechosequenzen und der 2D T2-TSE-Sequenz in der Knorpeldiagnostik am Knie validiert werden, um ihren diagnostischen Wert für die Erkennung früher Knorpelläsionen und die korrekte Graduierung dieser Veränderungen bestimmen zu können. Methode: Es wurden 20 Patienten mit Kniebeschwerden in einem 1,5 T Kernspintomographen (Symphony, Siemens, Erlangen) vor der Arthroskopie des Kniegelenkes untersucht. Dabei kamen 3D Gradientenechosequenzen (GRE) wie Flash, Medic und Dess mit Fettsättigung sowie eine 2D T2-gewichtete TSE-Sequenz zum Einsatz. Es wurden die signal-to-noise (SN) und contrast-to-noise (CN) ratios am Knorpel zu seiner Umgebung bestimmt und die diagnostischen Befunde mit der Arthroskopie korreliert. Ergebnis: Die Medic zeigt den höchsten SN – und CN – Ratio zwischen Knochen, Menisken und dem Knorpel. Im Vergleich zur Flüssigkeit zeigen die GRE nur einen mittleren Kontrastunterschied. Gegenüber dem „Goldstandard“ Arthroskopie können Sensitivitäten für Medic 88%, Dess 90%, Flash 79% und TSE mit 82% angegeben werden. Die falsch positive Rate liegt für Medic und Dess höher als für Flash und TSE, wobei durch zum Teil übereinstimmende Befunde in den Sequenzen auch Zweifel am Goldstandard auftreten. Schlussfolgerung: Die Medic und Dess sind sensitiver für frühe Knorpelläsionen. Dabei ermöglicht die Auflösung der Binnenstrukturen beginnende Knorpelveränderungen besser darstellen zu können. Für die Validierung ist die oberflächenorientierte Arthroskopie als „Goldstandard“ zur Reduktion „falsch positiver“ Befunde nicht ausreichend.