Rofo 2004; 176 - VO_3127
DOI: 10.1055/s-2004-827741

MRT des Kniegelenkes bei 1, 5 Tesla und 3, 0 Tesla

KJ Behrends 1, G Lutterbey 1, M von Falkenhausen 1, J Gieseke 1, R Blömer 1, CK Kuhl 1, HH Schild 1
  • 1Universitätsklini Bonn, Radiologische Klinik, Bonn

Ziele: Die MRT des Kniegelenkes ist eine der am häufigsten durchgeführten MR-Untersuchungen überhaupt. Die Hochfeld-MRT bietet im Vergleich zu 1,5T ein verdoppeltes SNR, welches in kürzere Untersuchungszeiten, in eine höhere räumliche Auflösung investiert werden kann, oder indem auf den Einsatz dedizierter Oberflächenspulen verzichtet wird. Diesen Ansatz verfolgten wir bei dieser Studie, weil die Anschaffung spezieller Oberflächenspulen nicht immer lohnt, und weil so mehrere Körperabschnitte ohne Umlagerung und Spulenwechsel untersucht werden können – so z.B. bei der Ganzkörperuntersuchung. Methode: Intraindividuelle Vergleichsstudie an 14 Patienten mit verschiedenen Pathologien (z.B. Meniskusrupturen, ligamentäre, kartilaginäre und ossäre Schäden), die am 1,5T-System mit dedizierter Kniespule, am 3,0T-System mit der Körperspule untersucht wurden. Sequenzprotokoll: PD-w TSE in drei Ebenen sowie sagittale PD-w TSE mit spektraler Fettsättigung (SPIR). Analyse der Bildqualität durch zwei Radiologen im Konsensus, wobei nach Artefaktüberlagerung, Bildkontrast, Bildschärfe, visuelles SNR, sowie der Erkennbarkeit pathologischer Befunde geurteilt wurde. Messung des SNR und CNR. Ergebnis: Bei Verwendung der Körperspule/3,0T ergab sich im Vergleich zur Kniespule/1,5T ein signifikant niedrigeres SNR und CNR (69 bzw. 40 bei 1,5T vs. 36 bzw. 18 bei 3,0T). Die Bildqualität war jedoch bei beiden Techniken vergleichbar; es fand sich eine signifikant (p<0,05)höhere Artefaktüberlagerung bei 3T sowie eine geringfügig reduzierte Bildschärfe (bei den SPIR-Sequenzen). Dennoch erlaubte die Untersuchung bei 3,0T eine der 1,5T-Technik vergleichbar gute bis sehr gute Beurteilbarkeit der Anatomie sowie eine zuverlässige Erfassung der Pathologie. Schlussfolgerung: Unsere ersten Erfahrungen zeigen, dass die MRT des Kniegelenkes bei 3,0T auch ohne dedizierte Oberflächenspule möglich ist: Zwar ist das SNR niedriger als bei der Standardtechnik – die Beurteilung der Anatomie sowie die Erfassung pathologischer Befunde war jedoch vergleichbar.