Rofo 2004; 176 - VO_3081
DOI: 10.1055/s-2004-827695

Koronares Kalziumscoring mit der Mehrschicht Spiral-CT: Native versus kontrastangehobene Untersuchungen

G Mühlenbruch 1, AH Mahnken 1, R Koos 1, S Schaller 1, M Das 1, JE Wildberger 1, RW Günther 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Klink für Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Untersuchung der Korrelation des koronaren Kalziumscores in nativen und kontrastangehobenen Spiral-CT (MSCT) Untersuchungen des Herzens. Methode: Bei 25 Patienten (14 männlich; Alter 66,3J.±9,8J., Herzfrequenz 76,2±14,2 Schläge/Min) wurde eine native und eine kontrastangehobene 16-Schicht MSCT mit retrospektivem EKG-Gating durchgeführt. Die Bilder wurden bei 60% des RR-Intervalls mit einer effektiven Schichtdicke von 3mm und einem Rekonstruktionsinkrement von 2mm rekonstruiert. Es erfolgte die Bestimmung des Agatston Scores und des Massenwertes. Die nativen Bilder wurden mit Schwellwerten von 130 Hounsfield Einheiten (HE) und 350 HE ausgewertet, kontrastangehobene Bilder ausschließlich mit einem Schwellwert von 350 HE. Die klinische Risikostratifizierung erfolgte nach Rumberger et al. Ergebnis: Der mittlere Agatston Score der nativen MSCT betrug 1131,6±1855,4 (Massenwert: 242,3mg±433,8mg). Ein Anheben des Schwellwertes von 130 auf 350 HE führte zu einer Verringerung des Agatston Scores um 69,5% (57,6%). Die Auswertung der kontrastangehobenen Bilder, mit einer mittleren intravasalen KM-Dichte von 275,1 HE, zeigte einen Anstieg des Agatston Scores um 24,4% (19,5%), verglichen mit den nativen Bildern und einem Schwellwert von 350 HE. Im Vergleich von nativen (Schwellwert 130 HE) zu kontrastangehobenen Bildern mussten sieben Patienten (28%) in abweichende Risikogruppen eingestuft werden. Schlussfolgerung: Die Quantifizierung von Koronarkalzifizierungen mit kontrastangehobenen Scanprotokollen erscheint im Vergleich zu nativen Scanprotokollen nicht verlässlich zu sein. Kontrastmittel kann als Kalzifizierung fehlgedeutet werden.