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DOI: 10.1055/s-2004-827685
Virtuelle Kolonographie: In vitro-Vergleich der Mehrschicht-Spiral-CT und MRT zur Detektion kolorektaler Polypen
Ziele: In vitro-Vergleich der Mehrschicht-Spiral-CT (4- und 16-Zeilen) und MRT (1,5 und 3,0 Tesla) zur Detektion kolorektaler Polypen. Methode: Ein luftgefülltes Kolonphantom mit simulierten Falten und Polypen unterschiedlicher Größe (2,0mm bis 8,0mm) wurde mit einem Mehrschicht-Spiral-CT (Siemens Medical Solution, Kollimation 4×1 bzw. 16×0,75, 100 mAs, Schichtdicke/Rekonstruktionsinkrement 1,25/0,6 bzw. 0,75/0,5mm) und MRT (1,5 und 3,0 Tesla, Philips Medical Systems, „VIBE“, Luftdistension, Schichtdicke 1,4mm) untersucht. Die Bilddaten wurden durch 20 geblindete Radiologen bzgl. der Detektierbarkeit von Polypen in 3D „surface-shaded display“ Technik ausgewertet (Leonardo VA70, Siemens Medical Solution). Die Befundsicherheit wurde mittels einer 5-teiligen Konfidenzskala ermittelt. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon Test für verbundene Stichproben. Ergebnis: Die Gesamt-Sensitivität zur Polypendetektion lag bei 90% (4-Zeiler), 86% (16-Zeiler), 51% (1,5T) und 50% (3,0T). Polypen von 6mm Durchmesser und größer wurden unabhängig von der verwendeten Untersuchungsmodalität sämtlich erfasst. Die Detektionsraten für Polypen mit einem Durchmesser kleiner 6mm waren für das Mehrschicht-Spiral-CT (4-Zeiler: 88% und 16-Zeiler: 83%) im Vergleich zur MRT signifikant höher (1,5T: 39% und 3,0T: 38%, p<0.001). Eine höhere Ortsauflösung (16-Zeilen CT) sowie höhere Feldstärke (3,0T) führten im Vergleich mit den Standardverfahren zu keiner Verbesserung der Polypenerkennbarkeit (p=0.83 bzw. 0.12). Schlussfolgerung: Kleinere Polypen (<6mm) sind derzeit lediglich mit der CT-Kolonographie hinreichend detektierbar. Als klinisch relevant einzustufende Polypen mit einem Durchmesser von mehr als 6mm werden hingegen mit der CT- als auch MRT-Kolonographie gleichermaßen sicher erkannt.
Key words
Kolonographie - CT - MRT - Polypen