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DOI: 10.1055/s-2004-827683
Dark Lumen MR-Kolonographie versus Koloskopie bei der Detektion von kolorektalen Polypen: Eine prospektive Doppelblindstudie
Ziele: Vergleichende Untersuchung der Dark Lumen MR-Kolonographie (MRC) in der Detektion von Kolonpolypen und/oder Malignomen versus konventioneller Koloskopie (CC) im normalen klinischen Alltag. Methode: 77 Patienten mit der klinischen Indikation für eine Dickdarmabklärung wurden prospektiv eingeschlossen und einer MRC sowie direkt anschließend einer CC unterzogen. Nach Standardvorbereitung für eine CC bestand das MRC Protokoll (1.5 T Magnetom Sonata, Siemens) aus dynamischen TrueFISP Sequenzen zur Kontrolle der Kolonfüllung mit ca. 3000ml Wasser (rektaler Einlauf, Bauchlage, 40mg Buthylscopolamin i.v. und anschließender diagnostischer Bildgebung durch T1w 3D VIBE Sequenz 75s und 100s nach Gabe von 0.2 mmol/kg KG Gd-BOPTA (Multihanceà, Altana) i.v. Zwei erfahrene Gutachter interpretierten geblindet zu den Ergebnissen der CC jede MRC, wobei MPR“s und der virtuelle Flug für die Beurteilung herangezogen wurden. In der CC wurden alle sichtbaren Polypen abgetragen bzw. biopsiert und die endoskopischen/histologischen Ergebnisse mit denen der MRC verglichen. Ergebnis: 49 von 51 in der CC detektierten Adenomen >5mm wurden in der MRT korrekt identifiziert bei 3 falsch positiven Befunden (Sensitivität 96%/Spezifität 94%). Alle Karzinome wurden mit der MRC detektiert. Nur 2 von 20 in der CC gefundenen Adenome <5mm und kein hyperplastischer Polyp konnten durch die MRT identifiziert werden. Schlussfolgerung: Die Dark Lumen MRC garantiert eine hohe diagnostische Genauigkeit bei der Detektion von Adenomen/Kazinomen >5mm. Die Methode sollte nicht in Konkurrenz zur CC, sondern als weiteres additives Angebot in Screeningprogrammen gegen Dickdarmkrebs angesehen werden. Die schlechte Detektionsrate der hyperplastischen Polypen bedarf weiterer Untersuchungen.
Schlüsselwörter
Dark Lumen MR-Kolonographie - Kolorektale Polypen - Konventionelle Koloskopie - Dickdarmkrebs